Seite 1 von 1

Händlerangebot - im Kundenauftrag - Was bedeutet das?

Verfasst: 05.07.2009, 07:17
von tr_tom
Hallo TR-Freund.de,

ich wundere mich immer wieder, dass viele Händler Ihre Fahrzeuge im Kundenauftrag verkaufen, z.B.:

https://bit.ly/3FpPtR

"Euro 25.600,- im Kundenauftrag, Peter Ille Classic Cars"

Wie sieht das rechtlich aus?

Ich dachte immer, entweder bin ich Händler und muss gewisse Garantien für 'Gebrauchtfahrzeuge' übernehmen oder ich bin privat und habe mehr Freiheiten. Aber im Kundenauftrag?

Gelten hier dann die 'privaten Regeln'?

Weiß Jemand dazu Näheres?

Was muß man bei einem solchen Kauf dann evtl. noch beachten?

Gruss
Thomas

Verfasst: 05.07.2009, 07:42
von Willi49
Hallo Thomas,
nach meinem Wissen macht man auf diesem Weg formalrechtlich einen Vertrag mit einer Privatperson. Hdl. haben dafür oft einen "Strohmann" um so die Garantie zu umsegeln. Trick 17. :hm:
V.G.Willi

Verfasst: 05.07.2009, 08:13
von tr-26h
Richtig, der Händler ist nur der, der den Wagen auf seinen Hof stellt und inseriert.

Dafür bekommen die Händler eine satte Provision, ohne Risiko, da der Vertrag mit dem Vorbesitzer (Privatperson) abgeschlossen wird.

Falls der Händler doch mal einen Wagen eingekauft hat, wird er auch gerne der Ehefrau oder einem Verwandten zuvor verkauft, der dann als Käufer auftritt.

Solche Angebote sind mit äußerster Vorsicht zu geniessen! Sie sind nicht besser oder schlechter als direkt von Privat zu kaufen.

Den Aufschlag den der Händler für solche Verkäufe kassiert kann man sich so sparen und für evtl. Reparaturen verwenden.

Wer schon mal von Händlern ein Angebot für seinen Wagen bekommen hat,
weis das die teilweise 25-40 % Abzüge vom Marktwert veranschlagen.

Also, wenn Händler, dann immer mit Garantie !!! Sonst besser privat kaufen und einen Fachmann zum Prüfen mitnehmen, der Kompression, Lackstärke, Rahmen, Karosserie, Radlager usw. prüft.

Dies ist meine persönliche Einstellung die auf Erfahrung begründet ist.

MFG

Andreas

Verfasst: 05.07.2009, 10:05
von voltri
Ja, ist so. Beliebter Trick, die Händlergarantie zu umgehen. Diese ist zugegebenermaßen bei unseren TR's nicht ohne.

Kein Verständnis besitze ich allerdings dafür, daß selbst im eigenen Betrieb vollrestaurierte TR's zuerst in der Familie "gefahren" werden und dann privat verkauft werden. Auch das gibt es!

Ich persönlich würde derartige Angebote eher meiden oder aber in jeden Fall sehr, sehr sorgfältig angehen.

Rolf

Verfasst: 05.07.2009, 10:20
von fignon83
Grundsätzlich hat dieses im KA zu verkaufen ein wenig "Geschmäckle". Akzeptieren ist es nur bei einem Preis, der vergleichbar ist mit dem normalen Marktpreis von Privat. Ich würde von einem Gebrauchtwagenhändler kein Auto im KA kaufen.
Bei den Oldtimern sieht die Sache m.E. schon anders aus. Ich kann ein Auto "frame-off" restaurieren, dennoch ist die überwiegende Anzahl von Teilen schon mehr als 30 Jahre alt. Da steckt man nicht unbedingt drin. Wer würde denn schon für sein geliebtes und gepflegtes Schätzchen eine Garantie übernehmen, ich nicht?
Anders sieht es bei Classic-Car-dealern aus, die für einen TR4,5,6 schon mal an die 40.000 gehen, dort würde ich ohne Händergarantie nicht kaufen.
Carsten

Verfasst: 05.07.2009, 11:08
von voltri
Von einem TR-erfahrerenen Vermittler dürfen Käufer und Verkäufer einen objektiven Interessenausgleich erwarten. Dafür wird er bezahlt. Ob er seine Erfahrung jedoch tatsächlich in vollem Umfang einbringt, sei dahingestellt.

Vermittler, die TR's nicht kennen, kassieren die Kohle nur für's makeln. Hier darf ohne weiteres davon ausgegangen werden, sich auf unkalkulierbare Risiken einzulassen.

Rolf

Verfasst: 05.07.2009, 18:06
von tr_tom
voltri hat geschrieben:Vermittler, die TR's nicht kennen, kassieren die Kohle nur für's makeln. Hier darf ohne weiteres davon ausgegangen werden, sich auf unkalkulierbare Risiken einzulassen.

Rolf
Hallo Rolf,

woher weiß man denn, ob der Vermittler sich auskennt?

Und wenn ein Händler nun ein Auto ankauft, ist man doch auch nicht sicher, dass er die Schwachstellen des Typs wirklich kennt?

Ich merke, es ist ein schwieriges Thema und hat viel mit Vertrauen oder Mißtrauen zu tun.

Also frage ich am besten hier in der Runde, wie vertrauenswürdig dieser oder jener Händler schon war ...

Gruss
Thomas

Verfasst: 05.07.2009, 18:27
von tr-26h
Hallo Thomas,
das ist sehr schwierig. Unsere Meinung ist doch sehr subjektive im beurteilen von Händlern und Lieferanten.
Wenn man einige Zeit hier im Forum liest, bekommt man unterschwellig so ein Gefühl für die eine oder andere Andeutung über unsere Händler.

Bei der Revision von meinem Motor habe ich Teile von Limora und Bastuck gekauft, die Sachen waren alle gut, die Lieferung von Limora gut, von Bastuck nur dann pünktlich wenn ich nicht bei einer bestimmten Dame bestellte.
Das weis ich heute und bestelle nur noch bei den männlichen Kollegen, bei der Dame des Verkaufs konnte ich mich schon auf Unpünktlichkeit einstellen.

Bei Fahrzeughändlern kann jeder nur aus der eigenen Erfahrung berichten, meiner hatte damals 0,000 Ahnung, er wuste das es sich um einen TR6 handelt und das alle 4 Räder auf dem Boden standen.

Da die meisten Händler keine Garantie geben, würde ich eher bei einem Privatverkäufer kaufen.

Andreas

Verfasst: 05.07.2009, 20:06
von voltri
tr_tom hat geschrieben:
voltri hat geschrieben:Vermittler, die TR's nicht kennen, kassieren die Kohle nur für's makeln. Hier darf ohne weiteres davon ausgegangen werden, sich auf unkalkulierbare Risiken einzulassen. Rolf
Hallo Rolf,
woher weiß man denn, ob der Vermittler sich auskennt?
Und wenn ein Händler nun ein Auto ankauft, ist man doch auch nicht sicher, dass er die Schwachstellen des Typs wirklich kennt?
Thomas
Hi Thomas,
ethische Grundsätze helfen nicht weiter. Es geht um Geld und da ist jeder sich selbst der nächste.

Man muß sich halt selbst zu informieren, so gut wie es eben geht. Das bedeutet, wenn nötig, auch Hilfe in Anspruch zu nehmen, z.B. ADAC, Sachverständige, qualifizierte Oldtimerkollegen. Es ist keine Schande, unerfahren zu sein. Und das Geld für einen unabhängigen Sachverständigen ist gut angelegt. Bei den TR's handelt es sich um einfachst konstruierte Kfz, dessen Zustand nach allgemein gültigen objektiven Kriterien ermittelt werden kann. Dazu bedarf es keines Spezialisten und schon gar nicht eines selbsternannten.

Rolf