Bremsphänomen - Hinterachse

Scheibenbremsen, Trommelbremsen, Bremskraftverstärker, Hauptbremszylinder, Hydraulik...

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gelpont19
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Bremsphänomen - Hinterachse

#1

Beitrag von gelpont19 »

@alle Bremser,

hätte fast meine Dekra Abnahme gehabt, aber hinten bremst es nicht..richtig...

Während die Scheibenbremsen vorn auf der Prüfstandsuhr ca. 200 (Nm ??) bringen, schaffen es die Backenbremsen hinten auf knapp 80 und fallen dann - bei gleichem Pedaldruck schnell auf 0.

stichwortartig bisher verfolgte Ursachen :
- prüfer sagt : da ist hinten am Excenter nicht richtig eingestellt - schärfer einstellen und wiederkommen.
- hatte er recht - schärfer eingestellt - anstatt 3 ticks nach blockieren zurück nur 1 tick zurück. (Räder lassen sich von Hand drehen)
- wieder hin zur Dekra - anderer Prüfer - gleiches Ergenis - der sagt :
- "Da is was mit der Hydraulik, das haben wir hier schon mal, neuer HBZ und trotzdem ist das Teil marode, weil 20 Jahre im Regal."

Da fällt einem aber die Kinnlade...

- Bremsbeläge gut und auch rauh, Trommel ohne Riefen, wohl ausgedreht und relativ sauber. Keine Leckage im Gesamtsystem erkennbar. Flüssigkeitsstand in beiden Kammern Oberkante / Unterlippe.

Hatte jemand von euch das schon mal, dass ein neuer HBZ (Jan. 2008 v. Vorbesitzer eingebaut) marode war ??

Hat jemand von euch eine ganz andere Vermutung ?

Wenn ich jetzt eh den HBZ wechsle - nehm ich dann DOT 5 oder 5.1 und wenn ja, kann ich mit dem neuen Stoff (ist definitiv DOT 4 drin, da Orangenhaut unterm alten HBZ) den alten Stoff rausschieben ?? - oder muss ich vorher mit Milch spülen ??? :hm:

Danke für euere Hilfe.....
Daibel
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#2

Beitrag von Daibel »

Hallo,

was macht den Dein Pedal wenn der Bremsdruck abfällt? Kannst Du weiter reintreten? oder bleibt der Druck konstant?

Was macht den deine Handbremse? ist die auch so schlecht?

Sind den die Radbremszylinder auf der Platte beweglich, so das Sie sich abstützen können usw usw...

es gibt viele Fehlerquellen.

mfg Daibel
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gelpont19
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#3

Beitrag von gelpont19 »

@ Daibel

1. kann minimal weiter reintreten - vielleicht 1-2 mm - Druck konstant!
2. Handbremse durch extremeres Anlegen der Backen - halber Weg
3. Radbremszylinder habe ich auf Beweglichkeit noch nicht überprüft - was steckt dahinter ? :o Aber ich kann die Hinterachse auf Schotter zum blockieren bringen....

...win
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HansG
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#4

Beitrag von HansG »

Hallo Win,

wenn Du auf Silikon umstellen willst, schau mal hier auf der Seite von Mike Sanders

https://mike.british-cars.de/Silikon.htm

Der Radbremszylinder bewegt sich bei Bremsdruck in einem Langloch, legt den einen Belag dadurch an und den zweiten durch den Zylinder selbst. Wenn also der Zylinder nicht beweglich ist, hast Du Probleme, weil wahrscheinlich nur ein Belag anliegt.

Ich habe bei meinen beiden hinteren Zylindern solange mit Bremsenreiniger zwischen selbige und Platten gesprüht, bis der Schmodder raus war und sich beider wieder bewegen liessen. Danach mit einem feinen Pinsel Kupferfett dünn dazwischen gepinselt - funtioniert wieder.
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
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#5

Beitrag von Alexe »

Hallo

bitte systematisch nochmal durchchecken.

Pedal drücken und Weg konstant halten: was passiert (sinkt druck in HA?)
Pedal drücken und versuchen den gleichen Druck zu halten, gibt Pedal nach?

Prüfen: Undichtheit nach Außen ?
Undichtheit nach innen ( HBZ HA Manschette undicht?)

Zu Bremsflüssigkeit hatte ich schon oft geschrieben, wenn Dot 4 drin war
dann auch wieder Dot4 oder Dot5.1 nehmen.
Wobei normales Dot4 reicht das Dot 5.1 ist seitens Viscositätsverhalten über Temperatur (damit meine ich <-25°C) für moderne Fahrzeuge mit ESP entwickelt worden. Also günstiges Dot 4 genügt für unsere TR´s

Nochmal zur Erinnerung DOT5 ist Silikon, und hat in Bremsen die seitens Elastomere nicht dafür ausgelegt sind nichts zu suchen.


Alexe
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sixpack
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#6

Beitrag von sixpack »

Hi Winfried...

wenn die Beläge nicht verglast sind, würde ich auch auf nicht bewegliche Radbremszylinder schließen. Die müssen bei abgenommener Bremstrommel und noch eingehängten Belägen gut mit einer Hand vor-und zurück zuschieben sein. Wenn nicht... sind an der Ankerplatte die Befestigungsklemmen richtig montiert...? Alles schön mit Kupferpaste einsetzen... dann klappts auch mit dem Bremsen, wenns denn überhaupt daran liegt. Könnten theoretisch auch hinten zugewachsene Bremsschläuche sein... oder... oder ...
Die Trommeln wurden mal ausgedreht? Hoffentlich sind die nicht zu viel ausgedreht worden. Das Maß müßte im Werkstatthandbuch stehen.


Grüße... Gerhard/sixpack
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sixpack
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#7

Beitrag von sixpack »

Innendurchmesser der Trommel müßte 288 mm sein.

:D
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#8

Beitrag von gelpont19 »

Hei Danke Leute,

...Wochenende tauch ich ein.... komplexe Geschichte!
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Willi
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#9

Beitrag von Willi »

Hi,
nach Deiner Beschreibung hast Du im hinteren Bremskreis keinen Flüssigkeitsverlust, wohl aber Druckverlust. Festsitzende Radbremszylinder würden das von Dir beschriebene Phänomen nicht vollständig erklären. Entweder sie sitzen ganz fest. Dann ist die Bremswirkung zwar mäßig, der Druck fällt aber nicht weiter ab. Oder sie sitzen "ein bißchen" fest, bewegen sich also (wenn auch sehr schwer). Dann müßte spätestens nach einem zweiten Treten der Bremse der Bremsdruck konstant bleiben und nicht mehr abfallen.

Auch die Schläuche halte ich in der Ferndiagnose eher für unwahrscheinlich. Ein typischer Fehler bei Bremsschläuchen ist, dass sich die Bremse nicht mehr löst weil innen abgelöstes Gummi (?) wie ein Ventil wirkt. Der von Dir beschriebene Effekt (erst Bremswirkung, dann keine mehr) lässt auch nicht auf einen innen blockierten Schlauch schliessen. Eher auf einen, der sich wie ein Ballon verhält. Soweit ich weiss gibt es das nicht, aber bei der Qualität der Ersatzteile wäre ich nicht allzu überrascht, wenn es das doch gäbe :? .

Der wahrscheinlichste Fehler ist meiner Meinung nach der HBZ, und da das Bodenventil des betroffenen Bremskreises. Ein schlecht schliessendes Ventil würde zulassen, dass beim Bremsen die Bremsflüssigkeit in den Vorratsbehälter zurückgedrückt wird. Das würde sich wiederholen, so oft die Bremse getreten wird. Allerdings wäre dadurch Deine Aussage, das Bremspedal würde sich nur 1-2mm weiter bewegen lassen, nicht unbedingt erklärt. Sie wäre nur dann zu erklären, wenn die Undichtigkeit des Ventils ausschliesslich bei relativ hohem Druck auftritt. Ein gewisser (geringer) Druck wird gehalten. Das würde dann auch erklären, warum der Differenzdruckschalter nicht anspricht (ich gehe davon aus, dass Du das erwähnt hättest).


Willi
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#10

Beitrag von gelpont19 »

@willi - und weitere Antworter - Danke für die Tipps!

Morgen zieh ich ihm die Hinterschuhe wieder aus - und dann werd ich´s herausfinden.....

... :( enorm, was es für mögliche Ursachen gibt!

...der win

P.S. @willi - dass ich einen Differenzdruckschalter habe, weiss ich erst jetzt.... jedenfalls hat er nicht gewarnt (oder die Leucht ist kaputt)
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#11

Beitrag von gelpont19 »

Liebe Leser,

Imparts hat - wie schon vorher - den neuen HBZ im Schweinsgallopp geschickt. Steht auf dem Karton : TRW RGMC234 - darüber ein Aufkleber GMC234 Brake Cyl. TR5/6 Made in U.K.

Auf dem Teil selber steht im Metall eingeprägt LUCAS - und auf dem Filler Cap : LUCAS Use only DOT3 Fluid :? :?

Dazu wären ein paar Statements von euch sicher hilfreich....

Da ich ein fauler Hund bin, hab ich direkt Bremsflüssigkeit bei Imparts auch direkt mitbestellt - und auf den Tüten steht :
PENRITE Brake Fluid 500 - DOT4 und DOT3 und DOT 5.1 compatible.

Einer von euch schon Erfahrung mit dem Zeug ??
Ist spezifiziert nach SAE J1703/J1704 und ISO 4925 - aber was ist es nun ? DOT 5.1 ?? oder ganz was anderes ??
https://www.penriteoil.com/uk/pispdf/UK ... %20500.pdf

@HansG - Danke - aufschlussreicher Link

Der HBZ hat eine Macke auf der Flanschseite :

Bild

Ist das ein Fehler - oder muss das so sein ??

...der win
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#12

Beitrag von Eckhard »

Das ist kein Fehler

Die Macke ist schon in der Gießform vorgesehen. Warum weiß kein Mensch

Eckhard
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#13

Beitrag von gelpont19 »

Hi Eckhard - kannste zu den anderen Fragen auch was sagen - Flüssigkeit ?

Dann hab ich in dem Zusammenhang der Demontage der Speichenräderadapter noch folgendes Problem :

Die Muttern sind in sehr schlechtem Zustand 11/16er. Während ich die eine Seite mit Ach und Krach loskriege, habe ich auf der anderen Seite keine Chance, weil die Dinger versenkt im Adapter liegen und meine Nuss immer wieder abgleitet, weil vermackt und die Nuss nicht tief genug greift. Haste - oder hat jemand anders einen Trick auf Lager die Muttern (bombenfest) runterzukriegen. Neue hab ich bereits hier liegen!

Danke

win

P.S. Std. später - eine Seite auf - Bremse treten : Slave bewegt sich, aber erst beim 2. Mal treten. Dann immer sofort!
Heisst das, dass ich Luft drin habe - oder? Slave auf jeden fall beweglich...

Bitte euere Meinung....
Zuletzt geändert von gelpont19 am 28.06.2008, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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#14

Beitrag von sixpack »

Ich würde die Nuss plan abschleifen damit das Profil so tief wie möglich packen kann. Dann eventuell von außen etwas konisch zuschleifen. So müßte die Nuß eigentlich tiefer greifen. Wenn genügend "Fleisch" übrig ist sollte es dann helfen die Mutter zu lösen.


Grüße... Gerhard/sixpack :D
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#15

Beitrag von gelpont19 »

@gerhard - O.K. gute Idee - wird die Nuss halt geopfert....
Kannste nochmal den Eintrag lesen - soeben erweitert...
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