TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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lavaux
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TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#1

Beitrag von lavaux »

Die Kipphebelwelle im TR6 hat nur 12 kleine excentrische Bohrungen (etwa 1,4mm) für den Oelaustritt zur Schmierung der 12 Kipphebel. Zusätzlich noch eine gefräste Kerbe in der Mitte des Lagers. Die Welle muss jetzt nach 45'000 km ersetzt werden, trotz zusätzlicher Oelleitung aussen.
Die Kipphebelwellen der MGA, MGB, Austin-Healey, Mini haben alle nur eine einzige, aber grössere Bohrung, ca.4mm. Weiss jemand wie Triumph zu dieser besonderen Art des Oelaustritts kam? Tradition seit jeher oder erfunden, um die Schmierung zu "verbessern" ? Hat schon mal jemand eine Welle mit richtigen Bohrungen eingebaut und mit welchem Erfolg?
Ich habe bei Rimmer eine neue Welle bestellt aber noch nicht bekommen. Eine Kopie der alten oder jetzt "normal"?
Wilfried
PS: Ich weiss, es gibt nitrierte Wellen die länger halten.
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#2

Beitrag von Triumphator »

…und die zusätzliche Ölleitung ist unnütz….sog. BKM-Teil…

Grüße

Wolfgang
Triumph ist wenn man trotzdem lacht...
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Fuzzy
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#3

Beitrag von Fuzzy »

Kurz:
Keine Ahnung, aber ich würde ne nitrierte Welle einbauen und gut.
Und wenn die Kipphebel deiner Kipphebel auch ausgenudelt sind, dann musst du dir da auch was einfallen lassen
Gruß,
Jörg
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#4

Beitrag von Kamphausen »

PI hat ne 280er Nockenwelle und doppelte Ventilfedern...
ich würde über ne nitrierte Kipphebelwelle und neue Kipphebel nachdenken....

Peter
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Fuzzy
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#5

Beitrag von Fuzzy »

Fuzzy hat geschrieben: 12.06.2023, 20:38 Und wenn die Kipphebel deiner Kipphebel auch ausgenudelt sind, ....
Ich mein natürlich die Bohrungen der Kipphebel ... :kopfklatsch :lol:
Gruß,
Jörg
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Jacky
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#6

Beitrag von Jacky »

Hallo,

das Problem der eingelaufenen Kipphebelwellen und verschlissenen Kipphebeln liegt m.E. nicht an einer schlechten Schmierung sondern an schlechter Ersatzteilqualität. So ist es jedenfalls bei den 4 Zylindermotoren. Ich habe eine Welle ausgebaut, da haben sich die Kipphebel über 1 mm in die Welle gefressen obwohl die Kipphebelbüchsen noch nicht durchgeschliffen waren. Da kann man nur hoffen, dass die nitrierten Wellen von besserer Qualität sind.

Viele Grüße
Walter
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#7

Beitrag von Schnippel »

lavaux hat geschrieben: 12.06.2023, 17:45 Die Kipphebelwelle im TR6 hat nur 12 kleine excentrische Bohrungen (etwa 1,4mm) für den Oelaustritt zur Schmierung der 12 Kipphebel. Zusätzlich noch eine gefräste Kerbe in der Mitte des Lagers. Die Welle muss jetzt nach 45'000 km ersetzt werden, trotz zusätzlicher Oelleitung aussen.
Die Kipphebelwellen der MGA, MGB, Austin-Healey, Mini haben alle nur eine einzige, aber grössere Bohrung, ca.4mm. Weiss jemand wie Triumph zu dieser besonderen Art des Oelaustritts kam? Tradition seit jeher oder erfunden, um die Schmierung zu "verbessern" ? Hat schon mal jemand eine Welle mit richtigen Bohrungen eingebaut und mit welchem Erfolg?
Ich habe bei Rimmer eine neue Welle bestellt aber noch nicht bekommen. Eine Kopie der alten oder jetzt "normal"?
Wilfried
PS: Ich weiss, es gibt nitrierte Wellen die länger halten.
Hallo Wilfried,
die Fertigung bzw. Grundkonstruktion ist soweit gebräuchlicher Standard aus der Zeit.
Warum das aber so schnell verschleißt sind folgende Punkte:

Keinerlei Härtung von Kipphebel und Kipphebelachse
Zu harte Ventilfedern
Mangelnde Ölversorgung durch Schmutz
Ausgeschlagende Ventilführungen
zu langes Laufen lassen der Maschine im Leerlauf

Die ersten beiden Punkte sind die Haupt Gründe

Es gilt also Kipphebelachse und Kipphebel zu nitrieren.
Und die weichen Ventilfedern vom frühen TR5/6 PI Maschinen zu verwenden.

Die Kipphebelachse ist vor dem Nitrieren zu öffnen (Innensechskanntschraube)
Die Kipphebelbohrungen verschleißen meist weniger und können weiter verwendet werden,aber prüfen
Die Fläche am Kipphebel/Ventil kann nachgeschliffen werden der Radius ist ca 8 mm dann nochmal polieren dann erst nitrieren lassen.
Neue Kipphebel gibt es sogar mit Buchse,allerdings berichten Experten in England das sie Teilweise so schlecht gefertigt sind das das Übersetzungs-Verhältnis nicht passt !!
Darum ist es ratsamer sich gute Gebrauchte zu besorgen und aufzuarbeiten.


@ Jacky der Verschleiss an deiner TR 4 Maschine/Kipphebel ist klar zu harte Ventilfedern ! Das ist damals leider falsch gerechnet worden.
Und wird heute leider immer wieder so zusammengebaut und alles beginnt von vorn.

Munter Bleiben
Ralf
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lavaux
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#8

Beitrag von lavaux »

Vielen Dank für Eure Antworten!
Donnerstag sollte ich eine neue Welle bekommen, eine nicht-nitrierte.
Meine Frage an einen Maschinenbauer: ich habe grosse Lust in jede eingefrästen Nuten eine zusätzliche Bohrung von etwa 3mm zu machen, damit mehr Oel fliesst. (Die Wellen der TR3, TR4 hatten auch eine grosse Bohrung, nur die TR6 haben meines Wissens so kleine Bohrungen.)
Wilfried
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#9

Beitrag von Schnippel »

Hallo Wilfried,

würde ich auf keinen Fall vergrößern,das wäre eine doch recht große Veränderung der Austrittsfläche.
Da könnte es vorne trocken bleiben zumindest im Leerlauf
Wie kommst du darauf das es beim TR 4 größere Bohrungen gibt.
Anbei ein Bild von einer TR 4 Kipphebelachse.
Exakt wie beim 6 Zylinder. Die Spitfire Maschinen dto.

Munter Bleiben
Ralf
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#10

Beitrag von V8 »

Die Ölmenge dort wird von der Nut in der Nockenwelle geregelt. Steht sie an einer bestimmten Stelle, wandert ein kleiner Spritzer nach oben in die Kipphebelachse.

Dieses ausgeklügelte Gleichgewicht sollte man nicht ändern. Bei wenig Öl und großen Löchern laufen die vorderen Kipphebel trocken, weil ja nicht mehr Öl kommt.

Die Zusatzschmierung hat nun wieder das Problem, daß zu viel Öl in den Einlass gesaugt wird. Ich finde die im Zusammenhang mit Ventilmanschetten aber ganz witzig, wenn man die Durchflussmenge begrenzt. Da dröppelt dann immer noch einiges runter in den Bereich Nockenwelle, was vielleicht dort ganz nützlich ist. An den Kipphebeln ist aber die schlechte Materialqualität ursächlich für viele Probleme und nicht die Ölversorgung.

Die Kipphebel sollten mit nitrierter Welle und Bronze in den Kipphebeln gelagert werden, oder gleich mit Nadellagern an der Welle u am Ventil. Ich hab die Welle von Goodparts seit vielen Jahren und damit kann man alle Probleme abhaken.
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#11

Beitrag von Jacky »

lavaux hat geschrieben: 13.06.2023, 09:30 Vielen Dank für Eure Antworten!
Donnerstag sollte ich eine neue Welle bekommen, eine nicht-nitrierte.
Meine Frage an einen Maschinenbauer: ich habe grosse Lust in jede eingefrästen Nuten eine zusätzliche Bohrung von etwa 3mm zu machen, damit mehr Oel fliesst. (Die Wellen der TR3, TR4 hatten auch eine grosse Bohrung, nur die TR6 haben meines Wissens so kleine Bohrungen.)
Wilfried
Hallo Wilfried,

an Deiner Stelle würde ich versuchen die nicht nitrierte zurück zu geben und gegen eine nitrierte zu tauschen. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass die Dinger in der Regel nichts sind.

Viele Grüße
Walter
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#12

Beitrag von gelpont19 »

Moin zusammen,

erstmal - die Kipphebelwelle ist eine Achse - keine Welle. Die Achse ist an beiden Enden entweder durch einen Stopfen oder durch eine Schraube verschlossen. Fehlt einer der Stopfen /Schraube ist die Schmierung der Kipphebel nicht mehr ausreichend gegeben. Das ganze begünstigt eine Oelpumpe, die nur mässigen Oeldruck erzeugt. Ob die Verschlüsse vorhanden sind kann man leicht mit einem starren Draht ertasten...
Die Kipphebel bekommt man inzwischen gebuchst, kann das aber auch im Nachhinein bei einem guten Motorbauer bestellen. Ich habe das seinerzeit bei R. in H. machen lassen und zusätzlich die Buchsen auf geringeres Spiel honen lassen. Das war glaub ich 2010. Die Köpfe der Kipphebel wurden im Kontaktbereich lasergehärtet, was sich inzwischen bewährt hat. Wer die Suchfkt. "Kipphebelachse / Kipphebel" benutzt kann da reichlich Info finden. Hier aber ein paar Fotos, die die Problematik darstellen :
Kipphebelachse2.jpg
KH lasergehaertet_1.jpg
bushed rocker - weak.jpg
Leider gibt es auch hier Schwachstellen (menschlicher Natur)
Kipphebel verrutschte Buchse.jpg
...deshalb ist es so wichtig alles penibel zu kontrollieren...

win
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Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#13

Beitrag von Schnippel »

Hallo ,

zu erwähnen ist noch das gekaufte fertig nitrierte Kipphebelachsen genau auf verstopfte Löcher getestet werden sollten.
Die sind nämlich salsbadnitriert und nicht gasnitriert.
Darum kann man die Dinger besser unbehandelt kaufen und hier in Deutschland behandeln lassen.

Munter bleiben
Ralf
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#14

Beitrag von Fuzzy »

Top Info,
danke 😉
Gruß,
Jörg
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Re: TR 5 / 6 - PI Kipphebelwelle: weshalb so eigenartig?

#15

Beitrag von lavaux »

Die neue Kipphebelwelle ist gestern eingetroffen. Sie entspricht der obersten Welle auf der Photo oben von Gelpont 19. Die alte Welle hat keine Einfräsungen zwischen den 0,15mm Bohrungen und der Kerbe! D.h. das Oel wurde nicht zur Kerbe geleitet. Ich weiss nicht ob meine Welle ein Kuriosum ist oder ob Triumph alle Wellen ohne die Einfräsung verbaut hat. Könnte schon sein, denn die Schmierung der Kipphebel wurde in den 80er Jahren viel kritisiert und hat zum Einbau einer optionalen externen Leitung geführt.
Die beiden unteren Wellen auf der Photo, so scheint mir, haben auch keine Einfräsung. Hat der Lieferant der Nitrierten Wellen die Einfräsung erfunden, und dann auch bei den nicht-nitrierten Wellen gemacht?
Wilfried
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