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Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 10:30
von Schnippel
Hallo
was mir gerade wieder verstärkt auffällt, da wurden Kurbelwellen in der Vergangenheit geschliffen.
1tes, 2tes,3tes Übermaß, aber die Kurbelwelle ist nicht nitriert worden.
Ich spreche hier jetzt von Maschinen Gesamt Laufleistungen von unter 100000 km!
Wäre z.B. zur ersten Nachbearbeitung die Kurbelwelle nitriert , so würde das sehr positiv auf den weiteren Verschleiß dieser Kurbelwelle beitragen. Ich kenne Fälle, da hat die Kurbelwelle nach nitrieren und 1ten Übermaß mittlerweile die 200000 km Marke überschritten.
Ich kann auch nicht nachvollziehen das es tatsächlich auch hier Deutschland Instandsetzer gibt,die sagen das braucht nicht. Dann kann ich nur raten ganz schnell das Weite zu suchen.

Bis denn
Ralf

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 11:35
von Kamphausen
Nitrieren? Ist das nicht teuer? :weg

Peter :popcorn

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 12:06
von Fuzzy
Hi Ralf,
du bestätigst mit deiner jahrelangen Erfahrung das, was ich als Metaller als logisch erachte.

Das Nitrieren und auch das Wuchten gehört bei einer Überholung einfach zwingend dazu.

Außerdem, bei der Gesamtsumme, die bei einer Überholung ausgegeben wird, geht das Nitrieren im Gesamtpaket unter.


Ich habe es auch schon in einem anderen Beitrag geschrieben.
Ein weitere Schwachstelle ist die Nockenwellengasse. Und die gehört vermessen und geg. Falls ausgespindelt. Lager vom Spiti gibt es ja.
Weil, ein schlechter Öldruck kann für den überholten Motor nicht gut sein.

Im Vergleich zum Nitrieren und Wuchten kostet das natürlich ein paar €uros mehr.


Aber unter Verwendung von vernünftiger Hardware (Kolben, Kolbenringe, Lager, Ventile, NW, Tassen, Federn, Steuerkette, Öl, ....) sollte dann ein überholter 6er-Motor auch in optimierter Form locker 150-200.000km halten.

Vernünftige Behandlung vorausgesetzt. :)


Gruß,
Jörg

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 12:17
von Drolli
Moin Kamphausen,
diesen Betrieb kann ich Dir empfehlen,
die machen Gasnitrierungen auch Ferrarie ist da Kunde.

https://www.gommann.de/home/ - erkundige dich bei Frau Dipl.-Ing. Gomann

Kosten - wird nach Kilo abgerechnet

Ich habe da mehrere Wellen vor Bj 1940 gasnitriren lassen, für meinen MG J2 Bj 1933 hat die Arbeit keine 50 Euronen gekostet, in einem passenden
Holzkasten hingeschickt, nach gut ner Woche war die Welle wieder da. Alle Gewinde und Passferdernuten wurden abgedeckt, die bleiben so weich,
die denken mit, super Betieb,
Gruss Carl

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 12:54
von Fuzzy
Hi Carl,

prima Tipp :klatsch: :top:

Ääähhhmmm und ich denke Peter hat das ironisch gemeint, oder :-? :-D


Gruß,
Jörg

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 13:12
von seidelswalter
wollte meine Welle nitieren lassen, aber man sagte mir, wenn man die Zusammensetzung des Materials nicht kennt, dann ginge es nicht, was stimmt denn nun? Oder können es nur die Firmen in und um Nürnberg nicht...?

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 14:05
von Schnippel
Hallo Walter

da bist du wohl an den Falschen geraten.
Ich denke bei manchen Firmen ist das auch schlichtweg Faulheit.
Die Kurbelwelle muss ja außer Haus,dann evtl. gerichtet werden usw.

Bis denn
Ralf

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 14:33
von TRdry

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 15:09
von AndreasP
Hallo,
Tandler in Bremen kann das auch.
www.tandler.de

Andreas

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 16:39
von MadMarx
es ist schon korrekt, daß härtereien nach dem material fragen, denn nicht jedes material ist härtgeeignet.
bei dem einen bleibt es wirklungslos, andere erzeugen überhärtungen, andere wieder leiden unter verzug.

ich hab mal eine gußwelle härten lassen....die randzone wurde schon schön hart, und es gab zu anfang keine verzug.
dann hab ich die welle 200km transportiert....und nach diesem transport war sie 0,1mm verzogen, was viel mühe gekostet hat, das wieder zu richten.

es hat sich vermutlich eine eigenspannung gebildet, die beim transport frei wurde?

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 14.01.2018, 17:40
von Kamphausen
Drolli hat geschrieben: 14.01.2018, 12:17 Moin Kamphausen,
diesen Betrieb kann ich Dir empfehlen,
Gruss Carl
Danke für den Tip...ist ja bei mir "um die Ecke"...
Aber - wie Fuzzy schrieb - war das eher ironisch gemeint....

Soll ja Leute geben, die investieren lieber in neuen Lack oder Speichenfelgen als in die Technik...

Peter

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 15.01.2018, 09:15
von Fuzzy
Hi Peter,
das kommt halt darauf an, ob man ein Fahrzeug oder ein Stehzeug hat. :P:baeh: :) :lol:

Und ein Fahrzeug das aussieht wie ein Stehzeug, das sind dann aus meiner Sicht die Fahrzeuge, die extrem selten sind.


@Alle:
Normalerweise gehört doch zum Nitrieren auch das Richten der Welle und Polieren der Lagerstellen dazu, oder liege ich da falsch? :-?

@Ralf:
Nitrierst du auch die Nockenwellen und Tassen?


Gruß,
Jörg

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 15.01.2018, 10:04
von gelpont19
Fuzzy hat geschrieben: 14.01.2018, 12:06
Das Nitrieren und auch das Wuchten gehört bei einer Überholung einfach zwingend dazu.

Gruß,
Jörg
Moin Jörg,

...da muss ich widersprechen. Beim (Fein-) Wuchten werden i.d.R. nur die "Rippen" der KW angebohrt. Was anderes ist es, wenn die Laufflächen für Lager und Pleuel nachbearbeitet werden müssen. Dann würde ich da zustimmen.
KW feinwuchten (1).jpg
KW feinwuchten (4).jpg
win

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 15.01.2018, 10:11
von Kamphausen
Nockenwellen, Kipphebelwellen und Tassen gibt´s fertig nitriert..
Kipphebel kann man Laserhärtenlassen -> viewtopic.php?p=76873#p76873

Peter

Re: Kurbelwelle nitrieren

Verfasst: 15.01.2018, 12:37
von Fuzzy
Hallo Win,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Für mich gehört bei einer Überholung das Wuchten und das Nietrieren gemacht.
Auch wenn die Welle nicht geschliffen werden muss, also 100% maßhaltig ist, würde ich die beiden Sachen immer machen (lassen).
Damit sollte die KW fast ewig halten, bzw. dann sollten nur die Lager verschleißen.

Und klar, auch die Schwungscheibe (evtl. mit Druckplatte) und die Riemenscheibe müssen gewuchtet werden. Das Auswiegen der Gewicht der Kolben und Pleuel sollte natürlich auch gemacht werden.

@Peter
danke, das mit dem Laserhärten könnte interessant sein. >>>Werde ich mir mal durchlesen.

Gruß,
Jörg