Hallo zusammen, ich habe nach langen Jahren meinen TR6 wieder aktiviert und komme mit der Bremse nicht klar und brauch dringend einen Rat. Ich habe alle Beläge, Radbremszylinder, alle Schläuche und Flüssigkeit getauscht. Dann gab es die erste Probefahrt bei der der linke Bremssattel fest ging und die Bremsflüssigkeit kochte. Also habe ich die Bremssättel zerlegt, gangbar gemacht, gereinigt, einen Rep.-Satz verbaut und versucht die Bremse zu entlüften. Dabei vermute ich ist der Hauptbremszylinder kaputt gegangen da sich kein vernünftiger Druck aufbauen ließ. Neuen HBZ nebst Bremskraftverstärker verbaut und wieder entlüftet (über Druckluft auf dem Flüssigkeitsbehälter und dann zu zweit per Pedal. Heute dann auch "rückwärts" mit einer Spritze vom Entlüfterventlil Richtung HBZ - alles ohne vernünftige Bremswirkung), nun lässt sich das Pedal zu fast zwei Drittel ohne Bremswirkung treten. "Aufpumpen" lässt sich das Pedal nicht, was m.E. für ein luftfreies System spricht. Im Prinzip ist jetzt alles neu und sollte funktionieren, weiß jemand Rat?

Willkommen, in Fulda habe ich meine Jugend verbracht

Spontan fallen mir zwei Dinge ein: Stimmt die Einstellung (Exzenter) der hinteren Bremsbacken?
Ich vermeine ich zu erinnern, dass am Betätigungsstift, der aus dem Bremskraftverstärker in den Hauptbremszylinder geht sowas wie eine Einstellbare Schraube war, die den Leerweg zwischen HBZ und Stange reguliert.
Sonst das übliche: Ist der neue HBZ ein Markenteil oder günstig vom Versender? Die Nachbauteile sind leider häufig von zweifelhafter Qualität, sodass her eine sorgsame Kontrolle des Innenlebens (Sperrventil am Ende, Kippventil) immer ein gute Idee ist. Lass mal jemand auf die Bremse Treten und schau nach ob es vorne oder hinten im Bremsflüssigkeitsbehälter einen Rückstrom gibt..

Grundsätzlich überholt man -so möglich- am besten die Originalteile mit Original Überholsätzen (...da gibt es auch billige Nachfertigngen in zweifelhafter Qualität).

Viel Erfolg

Achim

Also aus meiner Erfahrung ist die einzige Art wie man das Bremssystem mit Sicherheit schnell 100% Luftfrei bekommt das Überdruckprinzip. Das funktioniert wirklich mit Abstand am besten.

Wenn du Luft im System ausschließen kannst, dann ist vielleicht die von Achim erwähnte Betätigungsstange falsch eingestellt.

Dann musst du unbedingt auf die erwähnten Exzenter schauen. Gerade bei neuen Backen in der Trommel, oder wenn du die alten mit neuen Radzylindern wiederverwendet hast, ist die Einstellung anfangs etwas schwierig. Passt nicht so 100% bis es sich mal eingeschliffen hat.

Und dann hast du hoffentlich DOT3 Flüssigkeit eingefüllt, sonst war deine ganze Arbeit umsonst.

Bernhard

Stefan,

vor zwei Wochen habe ich neue Beläge an den hinteren Bremsen montiert. Beim Entlüften wurde es immer schlechter bis ich gemerkt habe, das man im Bremsflüssigkeitsbehälter die vordere Kammer separat auffüllen muß. Die ist nur für die hinteren Bremsen und hat zumindest an meinem Auto keine Verbindung zu der großen Flüssigkeitskammer.

Manfred

Kilojoy hat geschrieben:Stefan,

vor zwei Wochen habe ich neue Beläge an den hinteren Bremsen montiert. Beim Entlüften wurde es immer schlechter bis ich gemerkt habe, das man im Bremsflüssigkeitsbehälter die vordere Kammer separat auffüllen muß. Die ist nur für die hinteren Bremsen und hat zumindest an meinem Auto keine Verbindung zu der großen Flüssigkeitskammer.

Manfred

Das ist richtig so. Dadurch sind beide Systeme getrennt

Eckhard

Es ist zu viel gleichzeitig geändert worden um das Problem einzugrenzen. Mir fällt neben dem Gesagten nur der BKV ein, der ja auch gewechselt wurde. Ist das Spiel der Betätigungsstange richtig eingestellt worden? Sonst geht ein guter Teil des Pedalwegs ins Leere, bevor die Bremse betätigt wird. Ist denn nach dem langen Leerweg Druck da?

Willi

Hallo zusammen, vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Die beiden Kammern des Bremsflüssigkeitsbehälters sind beide gefüllt, die neuen hinteren Beläge sind stramm mit neuen Nachstellern beigestellt (ein Viertel weiter und das Rad blockiert), das Gestänge vom BKV hat ca. 2 bis 3 mm Spiel, als Bremsflüssigkeit habe ich DOT 4 + verwendet. Der Pedaldruck entsteht erst im unteren Drittel, die vorderen Räder lassen sich beim festen treten des Pedals nicht mehr von Hand drehen, hinten jedoch lassen sich die Räder mit etwas Kraft noch drehen. Wenn ich den Motor laufen lasse und damit der BKV mitarbeitet geht das Pedal noch ein Stück weiter Richtung Bodenblech.
Stefan

Stefan Will hat geschrieben:.... als Bremsflüssigkeit habe ich DOT 4 + verwendet. ...

Dann ganz schnell wieder raus damit!!!

Gibt hier mittlerweile genug Themen und Erfahrungsberichte wonach alles andere als DOT3 (abgesehen von DOT5 Silikon) zu Problemen führt.

Bernhard

Das Spiel zwischen Kolben und Druckstange kann sehr klein sein. Meiner Meinung nach reichen 0,5 mm oder noch weniger vollkommen aus
Es muss nur gewährleistet sein dass der Kolben im Geber IMMER in seine Endstellung gehen kann
Aber da muss noch ein anderes Problem vorhanden sein

Eckhard

Hallo zusammen,
ich habe ein ähnliches Probem wie Stefan. Bei abgestellten Motor ist das Bremspedal komplett hart. Sobald der Motor läuft und der Bremsservo arbeitet, wird das Pedal weicher. Bis die Bremse spürbar zugreift, vergeht etwa der halbe Pedalwege. Hab auch schon mehrmals entlüftet, ohne dass sich daraus eine Veränderung ergeben hätte. Jetzt meine Frage, kann es auch in meinem Fall an ein zu großes Spiel zwischen Kolben und Druckstange liegen? Kann mal jemand bitte kurz beschreiben, wie man dieses Spiel einstellen kann? Muss der Bremsservo dafür ausgebaut werden? Ich hab im Handbuch dazu nichts gefunden. Schon mal besten Dank.
Viele Grüße
Mike

Lege dich in den Fußraum. Du müsstest das Gewinde zum einstellen sehen können.

Bernhard

Da ist normalerweise nichts zum einstellen. Die Gabel und der Bolzen welcher den BKV betätigt ist fix
Die Möglichkeit zum Einstellen wird sichtbar wenn der Hauptbremszylinder abgenommen ist. Hier ist eine Schraube mit Halbrundkopf sowie eine Kontermutter. Nur hier kann den Leerweg zwischen BKV und Geber einstellen
siehe #9

Eckhard

Mhm dann verwechsle ich das mit einem anderen Auto.

Bernhard

Stell die Hinterradbremsen ein und gut iss...

Hab das selbe hinter mir und hab auch wegen nicht eingestellter hinterer Bremse mir beim Entlüften das Ventil im Hauptbremszylinder kaputt getrampelt

HBZ, BKV und...und..und.. getauscht...und zum Schluß halt die hinteren Bremsen vernünftig eingestellt...dann klapts auch mit dem Rest...

Peter

besten Dank für Eure Tipps,
werde die Sache in der nächsten Woche verfolgen, wenn es in der Garage hoffentlich wieder ein paar Grad wärmer ist
Euch ein schönes Wochenende
Gruß
Mike