moijn,
Jürgen hat nicht Unrecht mit seiner Aussage, hier werde "alles fröhlich durcheinandergebracht". Allerdings trägt auch er selbst engagiert dazu bei...
Die Dinge hängen bei der empfindlichen Pi-Anlage sehr wohl eng zusammen. Mir liegt es auch gar nicht daran, die Lucas-Anlage "schlecht zu reden". Seinerzeit war die innovative mechanische Lucas-Einspritzung für mich kaufentscheidend, den TR6 Pi zu kaufen. Meine Alternativen waren (damals zwei gleich teure) Healey 3000 oder Jaguar E. Auch ich bin mit einer Bosch-Pumpenumrüstung fast 20(!) Jahre lang problemfrei gefahren, bis die Pumpe dann jaulend Altersschwächen zeigte. Diese Konfiguration hatte ich in meinen Beiträgen beschrieben - sie konnte eigentlich gar nicht funktionieren, weil ich die (nicht ansaugende) Pumpe an gleicher Stelle wie die Lucas-Pumpe montierte...
Diesen Zustand möchte ich gern wieder erreichen. Meine Probleme begannen erst mit dem Austausch der Bosch-Pumpe auf den Typ 0580 464 126. Danach hab' ich mit viel Aufwand, Bastelei und dem Nacharbeiten etlicher Empfehlungen aus dem Forum nur eine Verschlimmbesserung erreicht. Manches machte ich gegen meine eigene Überzeugung - etwa die Vergrößerung der Leitungen - weil von Vielen als "erste Maßnahme" empfohlen. Nun scheint es mir angebracht, erst mal wieder auf eine solide Ausgangsbasis zurückzubauen.
Was nun die aktuelle Disskussion angeht - ich bin da völlig bei Win mit seiner Aussage über den unterschiedlichen Siedepunkt verschiedener Treibstoffmarken. Er erklärt in Beitrag 205 auch die Zusammenhänge in der Pi-Anlage sehr übersichtlich - obwohl selbst Mitglied der abtrünnigen TR-Vergasertruppe
Sehr anerkennenswert, TR-Freunde eben!
Meine vier Dampfblasen-Ausfälle im letzten Urlaub waren auch spritbedingt - da es in Italien nur wenige Tankstellen mit Super Plus gibt muss man zufrieden sein, überhaupt mal 98 Oktan zu bekommen. Mit solch markenlosen Sprit blieb ich denn auch das erste Mal bei etwa 1500 m Höhe liegen. Zuvor hatte ich mit Markenbenzin von Aral, Shell oder Agip keine Schwierigkeiten. Auch die weiteren Ausfälle waren teilweise auf das Benzin zurückzuführen, offenbar gibt es durchaus unterschiedliche "Sommerqualitäten" mit höherem Siedepunkt. Wenn ich ARAL ultimate 102 im Tank hatte, gab es keine Ausfälle. Bei extremen Praxisbedingungen, wie bei meinen letzten Bergtouren mit vollem Kofferraum, spielt sicher auch die Benzinqualität bei der empfindlichen Pi-Technik eine Rolle. Doch fängt man mit solcherlei "Feststellungen" in der Praxis nicht viel an, weil der Tankinhalt ohnehin meist gemischt ist und man die (teuren) ARAL ultimate oder Shell V-Power zudem nicht überall erhält.
Ziel sollte es sein - dazu hab' ich ursprünglich auch diesen Beitrag eingestellt - eine urlaubstaugliche Konfiguration zu finden, mit der man möglichst störungsfrei auch unter Extrembedingungen fahren kann. Das dies beim Pi ein schwieriges Unterfangen ist, zeigt ein Rückbilck auf die ursprüngliche Lucas-Anlage. Da gab es auch schon Pumpen in "Berg-Spezialausführung" oder einen nachrüstbaren Kühlmantel. Die alte Boschpumpe 0580254980 war aus eigener Erfahrung ein optimaler Ersatz für die Lucas-Pumpe. Damit hatte ich - wie mehrfach beschrieben - fast 20 Jahre keine Probleme, auch nicht bei Bergfahrten! Leider kenne ich dafür keinen gleichwertigen Ersatz.
Zwar kann ich auch mit meiner umgerüsteten aktuellen Anlage problemlos Wochenend-Ausfahrten hier im Bergischen Land machen. Dabei ist der Kofferraum weitgehend leer und die Fahrtstrecke liegt bei 200 bis 400 Kilometer. Das ist mit fast jeder Konfiguration zu schaffen, wenn man den Tank nicht bis auf den letzten Tropfen leer fährt.
LG
Horst