Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

Hier gehören übergreifende Themen wie z. B. der Wartungsplan vor dem Winterschlaf hinein.

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Willi
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#31

Beitrag von Willi »

Autos der Zukunft werden zwar mit Elektromotor betrieben werden, aber nicht mit Batterien. Die Umweltbilanz von batteriegetriebenen Autos ist wirklich nicht so toll. Eigentlich rechnet sie sich nur wenn man davon ausgeht, daß Ökostrom zum Aufladen verwendet wird. Man braucht nur mal nach "Umweltbilanz Elektroauto" zu googeln.

Batterien sind genauso am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten angekommen wie der Verbrennungsmotor. Wesentliche Verbesserungen in der Energiedichte sind nicht mehr zu erwarten. Vielleicht gibt es noch Möglichkeiten, die Ladezeit (auf Kosten der Lebensdauer) zu verbessern. Aber das wars dann auch. Genausowenig, wie sich der Verbrennungsmotor durch den Federstrich von Politikern sauberer machen läßt (man verlangt einfach neue Grenzwerte; die technische Machbarkeit ist den Herren egal) lassen sich Batterien weder wesentlich kleiner (oder umweltfreundlicher) machen. Ein riesiges Batteriewerk zu bauen wie Herr Musk bedeutet, daß man in eine tote Technologie investiert indem man versucht, Akkus billiger zu machen. Besser werden sie dadurch nicht.

Die Zukunft liegt mit Sicherheit in der Brennstoffzelle. Obwohl natürlich die Gewinnung von Wasserstoff im großen Stil auch nicht die beste Umweltbilanz aufweist. Besser als die einer Batterie (oder eines Verbrennungsmotors) ist sie aber allemal.

Willi
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Willi49
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#32

Beitrag von Willi49 »

Hallöchen Leute,
ich finde die hier aufgeführten Beiträge alle sehr interessant, auch wie sie zustande gekommen sind. "Elktro Null Abgasemission wie im Märchen".
Seit ASU, AU, "Energiesparbirnen", Merkel, Klimawandel u.s.w. versuche ich für mich zu ergründen, wer will daran verdienen oder Vorteile erlangen. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die Betreiber ihre Finger an unser Geld bringen möchten. Nun die Amis sind natürlich stinkig wenn fast niemand ihren Müll kauft, sie selbst auch nicht, dann wird es 5:45 Uhr.
Klar wird man sauer wenn ein 10V VW SUV bei 200 auch noch ohne Lärm zu machen überholt.
Mein derzeitiger Diesel BMW bringt uns mit 4,6 L/100 KM mit 185 PS in die Toscana, das zählt für mich, auch wenn ich bei 80% des Weges an der Diesel- Brummikarawane vorbei fahre. Ich bleibe gespannt auf das was Kommt...... :heilig: :idea:
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#33

Beitrag von pi_power »

Vorweg, ich finde diese Diskusion bis hier gut und fair.

Peters negative Bilanz zu E-Antrieb und Ökostrom stimmt, bezieht sich jedoch nur auf den aktuellen ökonomischen Zustand. Der Fortschritt durch Forschung und Technik ermöglicht uns in ein paar Jahren Energie sehr effizient zu nutzen, dann spielt der Verbrenner keine große Rolle mehr. Jetzt geht es darum, einen Übergang vom Verbrenner zu Brennstoffzelle und E-Antrieb einzuleiten. Das wird Jahrzehnte dauern, kann aber durchaus eine Chance für die KFZ-Branche sein. Ein Thema ist, dass E-Antriebe im Vergleich zum Verbrenner simpel aufgebaut sind und durch eine Umstellung viel Fachwissen verloren geht. Das ist auch ein globales Thema. Die Angst vorm Untergang der Petrolindustrie im nahen Osten, Russland und den USA, gibt merkwürdigen Entscheidungsträgern Aufwind.

Marc
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#34

Beitrag von Garfield »

Win, es bestreitet niemand, dass es auch andere Länder gibt, die CO2 einsparen - aber die verkaufen ihre Verschmutzungszertifikate eben auch nach China oder Brasilien oder Indien oder weiß der Herrgott wohin. Dann wird da eben rumgepestet. Oder eben in Afrika, wo unsere Gebrauchtwagen dann hingehend noch gefahren werden, bis sie es wirklich nicht mehr tun. Nur weil wir ein Auto verkaufen, wird es noch lange nicht stillgelegt und nicht mehr benutzt. Das einzige was wir erreichen ist, dass erneut Ressourcen benötigt werden, um neue Fahrzeuge herzustellen.

Und wieviel % der Nordex-Offshore -Anlagen in Deutschland speisen auch tatsächlich Strom ins Netz ein - obwohl gar keine Leitungskapazität vorhanden ist? Viel Augenwischerei, ein Geschäftsbericht sagt zunächst einmal nur aus, das Geld verdient wurde, nicht ob die Umwelt entlastet wurde.

Schnippel, Ich bleibe dabei: kaum einer hat beim Kauf darauf geachtet, wieviel mg CO2 die Kiste hinten raus hustet - es ging den Leuten nur um die Plakette, um nichts anderes. Von daher kann man nur bedingt von Betrug reden, denn jeder hat das bekommen, was er wollte: Die Plakette.

Allgemein sollte man sich gut überlegen, ob man die Schlüsselindustrie seines Heimatlandes darniederliegen sehen möchte. Denn wenn die den Bach runter geht, dann kommt das früher oder später bei uns allen an. Wetten?

Gruß, Peter
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#35

Beitrag von darock »

Interessant ist auch, dass all die neuen Technologien Kraftstoffeinsparung und bessere Abgaswerte versprechen aber die Realität etwas ganz anderes sagt.

Anfang der 90er gab es bei Honda die ersten Magermixmotoren die problemlos Verbrauchswerte <6l erreichten. 90 und 115ps baujahrabhängig. Das sind Werte die heute von angeblich super effizienten 1L 3 Zylinder turbos nicht erreicht werden. Weniger spritverbrauch bedeutet weniger schadstoffe. Saugrohreinspritzung ist auf den gesamten Ausstroß gesehen deutlich emissionsarmer als Direkteinspritzung.

Die einzige Firma die in den letzten Jahren wirklich innovative Arbeit auf dem Sektor abgelegt hat ist Königsegg mit ihrem FreeValve Motor. Eingesetzt wird diese nun von einem CHINESISCHEN Hersteller in Serie.

Was machen die deutschen Monopolschrotterzeuger? Sie basteln Siebe vor Luftmassenmesser um eine Verbesserung vorzutäuschen.

Der Skandal ist die Macht der deutschen Autoherstellerlobby. Die biegen sich die Tests und Normen wie sie es brauchen. Alles was nun zu Tage kommt ist nur ein Resultat daraus. Solange große Firmen wie VW politische Macht haben wird das nie was AUSSER der Druck der Öffentlichkeit steigt und genau da kommen wir alle ins Spiel. Wir dürfen nicht so tun als ginge uns das nichts an.

Ralf hat recht ... die Eier von den Verantwortlichen müssen bei gewissen Schlagwörtern brennen ...

Bernhard
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#36

Beitrag von Uriah »

Warum die PKW heute in etwa trotz technischem Fortschritts genauso viel verbrauchen wie früher?

Ganz einfach:

z. B. wog ein Golf in den 70er Jahren ca. 750 bis 800 kg, heute wiegt er zwischen 1205 bis 1615 kg

und warum?

wegen der Zusatzausstattung wie Klima, elektrische Fensterheber, Airbags etc. etc.

Vor einiger Zeit habe ich mal einen Vorstand von Opel gefragt warum die kein einfaches, leichtes und billiges Auto bauen wie z. B. der VW Golf L in den 70ern mit Gummifußmatten etc.

Seine Antwort: weil den heute niemand mehr kaufen würde.

Auch ich würde auf all die Annehmlichkeiten und Sicherheitselemente nicht verzichten wollen und der Benzin- oder Dieselverbrauch hat mich beim Kauf auch noch nie interessiert. Meine Alltagsdose ist derzeit ein Diesel nicht wegen des niedrigen Verbrauchs, sondern weil mir das Drehmoment von 650 NM gefällt.

LG Uwe
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#37

Beitrag von Garfield »

Und für die Verfechter von Elektromobilität vielleicht einmal dieser nette Artikel, um das Dilemma zu beschreiben:

https://www.spektrum.de/kolumne/was-wae ... en/1441400

Gruß, Peter
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#38

Beitrag von Ecktown »

Hallo,
ein Auto ohne allem Schnickschnack und mit Radiovorbereitung?...gekauft.
Ich brauche keinen Panzermotor mit X-Litern Hubraum.

Ich wollte mit meinem Mini mir mal was Gutes gönnen.
Kaufgrund: 5,4 Liter laut Prospekt. Ist: nicht unter 6,5.Liter, meist 7,8 nach Softwareupdate.....BETRUG, da der Schadstoffausstoss damit auch höher ist, als angegeben.

Mein Golf 1 '1993 benötigt auch 6,2-7 Liter....

Hier haben alle Hersteller betrogen, Punkt
Nur, weil das ja da und da auch so ist, muss man sich das, gerade für unsere Kinder, nicht gefallen lassen.

Ich verlange, dass die Produkte das halten, was diese versprechen.
Da braucht man nicht akademisch rumzureden.

Also nach meiner Meinung: Taschen auf und nachbessern, oder andere Schadstoffklasse draufkleben und Schmerzensgeld zahlen ( Fahrverbot in Umweltzonen )
Mal sehen was unsere Eunuchen-Politiker nun verzapfen.

Gruss
Jörg
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#39

Beitrag von Willi49 »

Bei Fahrverboten bekommen die betroffenen Fahrzeuge dann "sicherlich" eine billigere Steuerklasse, ob dieser nutzungs- Einschränkung.
Honi soit qui mal y pense.
Willi
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#40

Beitrag von sixforsix »

@Garfield: " ...wenn wir alle elektrisch fahren würden". Wenn wir alle elektrisch mit Brennstoffzelle fahren würden, wären Deine Argumente aber obsolet, oder?
Gruß
Stefan
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#41

Beitrag von gelpont19 »

Peter - zu dem Witzbold Vince Ebert - dein eingestellter Link :

13. Verbrauchen PV-Kraftwerke exzessiv Flächen?
13.1 Wird Deutschland mit PV-Modulen zugepflastert?
Nein.
Die in Deutschland installierten PV-Module mit einer Nennleistung von insgesamt 40
GW ergeben bei Annahme eines mittleren Wirkungsgrades von 14% im heutigen Bestand
zusammen eine reine Modulfläche von knapp 300 km2. Ein Teil dieser Module
belegt Freiflächen, der Rest ist auf Dächern montiert.
Für die Energiewende, d.h. einen kompletten Umstieg auf eine CO2-neutrale und nachhaltige
Energieversorgung, benötigen wir in Deutschland unter anderem ca. 200 GW
installierte PV-Leistung, das ist der fünffache Bestand des Jahres 2016. Dafür müssen bei
Annahme eines mittleren Modulwirkungsgrades von 19% ca. 1000 km2 PV-Module
montiert werden. Diese Modulfläche entspricht Stand heute ca. 2% der gesamten Siedlungs-
und Verkehrsfläche oder 8% der Wohngebäudefläche Deutschlands.
(Quelle : Fraunhofer Institut)

...des Weiteren - Nordex baut zu 90% ON-shore Anlagen (für kleine bis mittlere Windgeschwindigkeiten) und ist in der Effizienz (noch) Weltmeister - sie brauchen die Stromtrassen eher weniger, als die Hersteller der OFF-shore Anlagen, da dezentral Strom erzeugt wird...

Ich ziehe mich jetzt mal erfolglos hier - zurück...

win
Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#42

Beitrag von pi_power »

Für eine effektive Reduzierung schlechter Luft in Megacitys hilft aktuell nur der E-Antrieb, eine Infrastruktur, die öffentliche Verkehrsmittel und Radfahren (Pedelec) attraktiver macht, Begrünung von Brachflächen wie Dächern und Fahrverbote. Wichtiger Lebens- und Arbeitsraum, der durch parkende PKW/SUV in den Städten verloren geht, und die Staus haben Ausmaße angenommen, die auch konservativen Dieselfans nicht gefallen können. Das sind absurde Zustände bedenkt man, dass ein Pendler, alleine fahrend, mit seinem 300 PS SUV jeden Morgen und Abend auf einer Strecke von sagen wir mal 70 km 3 Stunden im Stau steht. Hinzu kommt noch eine Stunde Parkplatzsuche, wenn man in der Stadt wohnt.

Dass die 14 größten Frachtschiffe mehr Dreck verursachen, als der gesamte, weltweite PKW-Bestand ist zwar Scheiße, betrifft aber Peking, LA und Stuttgart nicht. Die Themen Verkehr und Transport müssen grundlegend reformiert und neu gedacht werden und genau hier liegt die Chance. Auch für unsere geliebte Autoindustrie. Doch statt nach Innovationen zu suchen wird lieber beschissen und an alten Konzepten festgehalten. Noch kommt der Strom für E-Antriebe größten Teils aus Kohlekraft, saubere Energiegewinnung wird hier aber eine immer größere Rolle spielen.

Um ein Umdenken durchzusetzen, brauchen Industrie und Politik dicke Eier, wie Ralf das so treffend beschreibt. Warum hat nicht ein Deutscher Hersteller E-Busse für Städte im Angebot? Da entwickelt die TU Aachen E-Transporter für die Post, während bei den großen KFZ-Herstellern an Betrugssoftware getüftelt wird und die Politik wegen der Arbeitsplätze wegsieht.

Und ich wette, dass unsere Oldtimer noch in 50 Jahren fahren. Wahrscheinlich kostet der Liter Super dann zwar 10,- € und ist wie früher nur noch in Apotheken erhältlich. Aber es wird sie noch geben. Dann fahre ich halt nicht mehr bis Polen oder Spanien mit dem TR, sondern nur zur Eisdiele. Times are Changing.

Marc
Zuletzt geändert von pi_power am 02.08.2017, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#43

Beitrag von TR7Heinz »

Servus Gemeinde der umweltbewussten Oldtimer Fahrer.

Was ich hier so von einigen lese ruft die Frage bei mir hervor ...... wie kann jemand der so grün Argumentiert und nur auf die Autoindustrie und den Diesel schimpft noch so einen "alten Stinker" fahren? Das stammt übrigens nicht von mir sondern von einem am Straßenrand stehenden Umweltbewusster der mich so angefegt hat.
Ich bedank mich mal ganz einfach bei Garfield, Uriah, pi_power und noch einigen anderen hier für ihre vernünftige Argumentation denn es sind auf weiten Strecken auch meine Gedanken.

Wer allerdings meint nach dem Diesel ist Ruhe wird sich wohl irren. Als nächstes kommen die Benziner und dann die Hybrid dran. Da soll meiner Meinung eine komplette Gesellschaft hier umgebaut werden und das vererbte Geld in die "neuen grünen Industriezweige" gesteckt werden. Ich will allerdings mein Geld so ausgeben wie ich es möchte und nicht wie es andere wollen.

Klar hat der Staat falsche Akzente gesetzt ..... der Diesel wird ja immer noch steuerlich gefördert ....... und die Industrie hat das gemacht was sie immer macht ..... auf den DAX geschaut und den Aktionären Dividenden gezahlt und für das Managment fette Prämien bereit gestellt ......... und die Käufer haben alle gewusst, die angegebenen Verbrauchswerte stimmen nicht und sind geschönt.

Wie hat unser Garfield es so treffend geschrieben, jeder hat das bekommen was er wollte.

Ich persönlich fahre jeden Tag mit dem ÖPNV in die Arbeit und zurück. Es wird mir nur gerade von der Bahn und dem MVV schwer gemacht weil München gerade da aus allen Nähten platzt, die Fahrzeuge überaltert sind, dauernd ausfallen und wenn sie Räder haben ........ na ...... ja genau mit Diesel fahren.
Ich mache das trotzdem weiter weil es für mich ein Beitrag ist, dass weniger Fahrzeuge in die Stadt fahren. Muss ich aber absolut pünktlich sein bleibt mir nichts anderes übrig als auf den eigenen Fahrzeugbestand zurück zu greifen. Traurig wenn man dann den Münchner OB von Diesel aussperren reden hört dessen Partei die Verkehrspolitik in München macht. Irgendwie beisst sich da die Katze in den Schwanz.

Ach ja was ich vergaß zu erwähnen ..... hier bei uns regen sich unsere grünen Yuppies auch schon wegen den Solarflächen und den Windrädern auf ..... verschandelt alles die schöne Landschaft und der Strom kommt ja aus der Steckdose.
Zuletzt geändert von TR7Heinz am 02.08.2017, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Heinz

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"Toleranz ist der Verdacht, dass der andere recht hat." (Kurt Tucholsky)
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#44

Beitrag von Garfield »

sixforsix hat geschrieben: 02.08.2017, 16:09 @Garfield: " ...wenn wir alle elektrisch fahren würden". Wenn wir alle elektrisch mit Brennstoffzelle fahren würden, wären Deine Argumente aber obsolet, oder?
Gruß
Stefan
Natürlich, aber nur teilweise. Woher soll der Strom für die Elektrolyse zur Gewinnung des Wasserstoffs herkommen? Alternativ müssen wir uns um Gewinnung von Lebensraum im Osten unterhalten, damit wir die Anbauflächen bekommen um Bioalkohol dafür zu gewinnen.... aber will ja niemand wirklich, hoffe ich.

Es bleibt schwierig.

Gruß, Peter
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Re: Die allgemeine Schadstoff Hysterie und Verunsicherung

#45

Beitrag von Garfield »

pi_power hat geschrieben: 02.08.2017, 17:21 Für eine effektive Reduzierung schlechter Luft in Megacitys hilft aktuell nur der E-Antrieb, eine Infrastruktur, die öffentliche Verkehrsmittel und Radfahren (Pedelec) attraktiver macht, Begrünung von Brachflächen wie Dächern und Fahrverbote. Wichtiger Lebens- und Arbeitsraum, der durch parkende PKW/SUV in den Städten verloren geht, und die Staus haben Ausmaße angenommen, die auch konservativen Dieselfans nicht gefallen können. Das sind absurde Zustände bedenkt man, dass ein Pendler, alleine fahrend, mit seinem 300 PS SUV jeden Morgen und Abend auf einer Strecke von sagen wir mal 70 km 3 Stunden im Stau steht. Hinzu kommt noch eine Stunde Parkplatzsuche, wenn man in der Stadt wohnt.

Dass die 14 größten Frachtschiffe mehr Dreck verursachen, als der gesamte, weltweite PKW-Bestand ist zwar Scheiße, betrifft aber Peking, LA und Stuttgart nicht. Die Themen Verkehr und Transport müssen grundlegend reformiert und neu gedacht werden und genau hier liegt die Chance. Auch für unsere geliebte Autoindustrie. Doch statt nach Innovationen zu suchen wird lieber beschissen und an alten Konzepten festgehalten. Noch kommt der Strom für E-Antriebe größten Teils aus Kohlekraft, saubere Energiegewinnung wird hier aber eine immer größere Rolle spielen.

Um ein Umdenken durchzusetzen, brauchen Industrie und Politik dicke Eier, wie Ralf das so treffend beschreibt. Warum hat nicht ein Deutscher Hersteller E-Busse für Städte im Angebot? Da entwickelt die TU Aachen E-Transporter für die Post, während bei den großen KFZ-Herstellern an Betrugssoftware getüftelt wird und die Politik wegen der Arbeitsplätze wegsieht.

Und ich wette, dass unsere Oldtimer noch in 50 Jahren fahren. Wahrscheinlich kostet der Liter Super dann zwar 10,- € und ist wie früher nur noch in Apotheken erhältlich. Aber es wird sie noch geben. Dann fahre ich halt nicht mehr bis Polen oder Spanien mit dem TR, sondern nur zur Eisdiele. Times are Changing.

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LA und Peking rettest Du eh nicht, denn diese Städte liegen in Ländern, die Verschmutzungszertifikate kaufen, um mehr Dreck in die Luft blasen zu können. Und wer als aufgeklärter Mensch in die Stadt zieht sollte wissen, dass die Schadstoffbelastung dort höher ist als auf dem Land. Wir können hier in Deutschland auf null Emissionen kommen - das übernehmen dann eben andere Länder. Es wird effektiv nichts eingespart.

Die Messstelle am Neckartor befindet sich übrigens DIREKT an der Bordsteinkante. Genau dort, wo auch jedes Elektroauto den Staub aufwirbelt das ist weder realistisch, noch wird es bessere Messwerte bringen die Diesel auszusperren. Aber eine Diskussion darüber wird vehement abgelehnt, vor allem von dem Abmahnverein DUH.

Gruß, Peter
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