Vorspur einstellen.

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

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SteffenTR6rot
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Vorspur einstellen.

#1

Beitrag von SteffenTR6rot »

Moin.
Wer kann mir die Vorspurwerte in mm oder Minuten für den TR6 geben?
Ich finde nichts im WHB.
Wie geht ihr beim einstellen vor?
Danke für Antworten.
Gruß Steffen
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ReinerG
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Re: Vorspur einstellen.

#2

Beitrag von ReinerG »

Moin Steffen,

nach meinen Tabellen: Vorspur 0 , Toleranz 1,6 mm
SteffenTR6rot hat geschrieben:Wie geht ihr beim einstellen vor?
Ich fahre zu meinem Reifendienst :D
Der Inhaber hält sich selbst einige alte Fords und kann Oldies...

Viele Grüße
Reiner
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V8
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#3

Beitrag von V8 »

Gunson Trakrite



Machen etliche bei uns im Club so und sind zufrieden.

Vorderachse kriegt eher etwas Vorspur,
damit fährt es besser geradeaus.

Hinterachse eher etwas Nachspur,
denn beim beschleunigen verbiegt sich die
Geometrie und dann stimmt es.
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#4

Beitrag von Triumphator »

Hi Steffen,

aus dem alten CarGraphic Katalog (s. 68 unten):

- Sturz Vorderachse: 0,5° negativ +/- 0,5°
- Nachlaufwinkel: 2,75° +/- 0,5°
- Spreizwinkel: 9° +/- 0,75°
- Spur 45´
- Sturz Hinterachse: 1° negativ +/- 0,5°

Gruß

Wolfgang
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#5

Beitrag von Z320 »

Hallo Steffen,

hast du das Werkstatthandbuch?
In meinem WHB zum TR4A ist die Vorspur benannt mit 1,6 mm.

Ich möchte dir aber einen Blick ins Triki empfehlen.
Dort ist alles sehr gut beschrieben.
https://www.tr-freun.de/triki/doku.php? ... vermessung

Die Gunson Trakrite habe ich auch und ich bin der Überzeugung,
dass das eine ganz possierliche Idee ist, aber nicht funktioniert,
solange du nur eine hast. Meine steht zum Verkauf...

Hab dazu mal folgendes geschrieben:

Das Funktionsprinzip scheint klar: das Fahrzeug wird "geradeaus" über
die rollengelagerte Platte geschoben, die sich durch die Vorspur verschiebt,
was durch einen Pfeil angezeigt wird.

Nehmen wir an ich messe das rechte Rad das sicher Vorspur 0,0 hat!
Dann sollte die Messung 0,0 anzeigen? Außer das linke Rad hat Vorspur.
Es wird dann das Fahrzeug nach rechts lenken und auf der Gunson eine
nicht existierende Vorspur (Nachspur?) anzeigen?

Ich habe auf jeden Fall bemerkt,
dass mein Auto bei wiederholenden Messungen seitlich wandert.


Ich hoffe konstruktiv geholfen zu haben und wünsche viel Erfolg.

Grüße
Marco

PS: wenn auf diesen Beitrag wieder nur jecke Possenreißer antworten,
dann lösche ich ihn sofort.
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#6

Beitrag von V8 »

Z320 hat geschrieben: Das Funktionsprinzip scheint klar: das Fahrzeug wird "geradeaus" über
die rollengelagerte Platte geschoben, die sich durch die Vorspur verschiebt,
was durch einen Pfeil angezeigt wird.

Nehmen wir an ich messe das rechte Rad das sicher Vorspur 0,0 hat!
Dann sollte die Messung 0,0 anzeigen? Außer das linke Rad hat Vorspur.
Es wird dann das Fahrzeug nach rechts lenken und auf der Gunson eine
nicht existierende Vorspur (Nachspur?) anzeigen?
.
So klar isses dann scheinbar auch wieder nicht::D
Das Prinzip funktioniert und TÜV und etliche Werkstätten haben das
in hochwertigerer Ausführung im Einsatz. Es scheint also eher eine
pfiffige Idee zu sein und lediglich die Interpretation stimmt nicht.

Es geht gar nicht um eine Vorspur von einem Rad!
Das würde man als eine etwas eingeschlagene Lenkung bezeichen.

Vorspur beschreibt das Verhältnis zweier (Vorder)räder zueinander.

Daher ist es unerheblich, ob das gemessene Rad die Platte verschiebt
und der Vorderwagen dabei exakt geradeaus rollt,
oder indirekt das andere Rad den ganzen Vorderwagen etwas nach links
oder rechts verschiebt und damit über das eventuell völlig gerade
laufende "Messrad" die Meßplatte indirekt verschiebt.

Ganz genau betrachtet wird man nie bei einem Rad "0" Vorspur
lenken können und deshalb addieren sich beide Wege,
die das linke und rechte Rad gerne nehmen würden, zu einer Spur.

Die Räder müssen vor allem möglichst gerade stehen, weil beim
einschlagen der Räder die Räder unterschiedlich stark schwenken.
Ursache dafür ist, dass das kurveninnere Rad eine etwas "schärfere"
Kurve fahren muss, damit es paßt.
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#7

Beitrag von Z320 »

Hallo Andreas,

vielen Dank für die hier beginnende, fachlich sicher sehr interessante Diskussion.
Jetzt hattest du die Lenkung raus, die Spurstangenköpfe ab, die Spur ungefähr
wieder eingestellt und willst sie nun mit der Trakrite genau einstellen.

Erkläre mir bitte Step by Step wie du vorgehst, denn ich verstehe es nicht.
Ich meine, da fehlt mir in allen Erklärungen ein ganz wichtiger Punkt.

Vorab schon mal vielen Dank
Grüße Marco
AndreasP
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#8

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

kennt einer das Spureinstellwerkzeug von Limora?
Best.Nr. 495649

Andreas
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SteffenTR6rot
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#9

Beitrag von SteffenTR6rot »

Hi Leute.
Vielen Dank für die tollen Antworten.
Habe mehr bekommen, wie ich erwartet habe.
Die Umrechnung von Grad in Millimeter ist durch Grundkenntnisse der Mathematik(Dreisatz)für mich jetzt auch nach vielen Jahren wieder da.
0.08 Grad je Seite ergibt für beide Seiten 0.16x0.11=1,76 mm Vorspur bei einer 15 Zoll Felge.
Passt gut in die Toleranz.
Dankeschön.
Die Karre läuft jetzt wieder gerade aus und das Lenkrad schaltet den Blinker wieder aus.
Schöne Restwoche.
Steffen
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#10

Beitrag von V8 »

Z320 hat geschrieben:Erkläre mir bitte Step by Step wie du vorgehst, denn ich verstehe es nicht.
Ich meine, da fehlt mir in allen Erklärungen ein ganz wichtiger Punkt.
Ich weiss nicht was unklar ist, deswegen wir meine Beschreibung
an dem betreffenden Punkt zu ungenau werden.

Ich würde die Spurstangen einstellen und drüber fahren und nachstellen.
Geradeaus nach Auge Lenkrad drehen und die Vorspur korrigieren,
bis die Werte stimmen.

Wenn dann das Lenkrad schief steht, links 2 Umdrehungen raus, rechts 2
Umdrehungen reindrehen bzw. analog verstellen bis es paßt. Kommt ein
Gewinde zu weit raus Verzahnung der Lenksäule versetzen.

Aber das wird Dir nicht unklar geblieben sein. Was meinst Du, wo ein
Problem liegt?
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#11

Beitrag von Z320 »

Hallo Andreas,

ich sehe das so, kann mich aber irren....Bin ja kein Auto-Profi.

Mit der Trakrite kann man ein einzelnes Rad nicht einstellen,
weil die Platte und der Zeiger von der Spur beiden Rädern bewegt werden.
Wie du bereits beschrieben ist der Anzeigewert ca. die Gesamtspur.

Man kann also nicht nach Augenmaß z.B. mit einer Latte beide
Räder voreinstellen, wobei diese sicher leicht unterschiedlich stehen werden,
dann das Lenkrad gerade stellen und fixieren, ein Rad messen,
richtig einstellen und dann das andere Rad messen und richtig einstellen.

So wird das immer dargestellt, daran bin ich gescheitert,
weil mir nicht klar ist welchem Spurstangenkopf ich nachstellen muss.
Das ginge ggf. mit 2 Trakrite, für jedes Rad eine.

Ich bin stattdessen zu folgender Erkenntnis gekommen:

Ich habe die Spur mit einem Schnurgerüst gem. Triki recht genau
voreingestellt, bin dann Probe fahren und habe an den Spurstangenköpfen
rechts und links soweit nachgestellt,
bis das Auto auf gerader Strecke mit geradem Lenkrad geradeaus fährt.
Das ist der wichtigste Punkt.

Jetzt erst kann man auf die Trakrite und es ist egal ob man das
linke oder rechte Rad misst. Beide Seiten müssen ca. die selbe Spur
zeigen, sonst fährt das Auto ja mit geradem Lenkrad nicht geradeaus.

Jetzt wird rechts und zugleich links an den Spurstangenköpfen identisch
nachgestellt, bis die Vorspur stimmt. Zwischendurch wird auf gerader
Strecke mit geraden Lenkrad geradeaus gefahren und notfalls einseitig
nachgestellt.

So bin ich zu einer Lösung gekommen und dafür brauche ich
das Schnurgerüst und nicht unbedingt eine Trakrite.

Grüße
Marco
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#12

Beitrag von oli_muc »

Hmmm, also ich fahr zum Reifendienst meines Vertrauens (früher Nabholz, mittlerweile Vergölst) auf den Achsmeßstand und stelle dort zusammen mit dem Prüfstandsmechaniker das Fahrwerk ein. Anschließend noch ein bisserl Fachsimpeln darüber, daß bei alten Autos alles besser war, sich ein wenig loben lassen, weil das Auto unten so gut aussieht und alles sich so leichtgängig einstellen läßt und dann wieder ab nach Hause. :erster

Warum also der Aufwand mit Trakrite oder irgendwelchen Schnüren? :?

Grüße

Oliver :)
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#13

Beitrag von Z320 »

Sorry, ich vergaß meinen PS:
wenn auf diesen Beitrag wieder nur jecke Possenreißer antworten,
dann lösche ich ihn sofort.
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#14

Beitrag von V8 »

oli_muc hat geschrieben:Warum also der Aufwand mit Trakrite oder irgendwelchen Schnüren?
.... weil die Trakrite kein Aufwand ist!
Ich brauche für das Spur einstellen kaum 10 Minuten in der Garage.

Die Lösungen von Marco und mir unterscheiden sich im Wesentlichen
dadurch, dass Marco sehr früh das gerade Lenkrad im Auge hält.

Beim nachstellen berücksichtige ich das gar nicht und beim einstellen,
wo viel mehr verdreht wird, zunächst auch nicht und ich fahre abschließend
eine Runde und schaue dann, wie das Lenkrad steht.
Wenn nötig drehe ich zum Schluß eine Spurstange definiert rein und die
Andere entsprechend raus. Ob man mit den Schnüren arbeitet, oder die
Traktite nimmt, ist vom Ergebnis egal, wenn man es nur sorgfältig macht.

Die Idee mit dem frühen Ausrichen des Lenkrades könnte von der
konventionellen Vermessung kommen: Da wird ja an die Räder die Mimik
geklemmt und dann gemessen. Deswegen kann man nicht eben
zwischendurch eine Runde fahren. Bei den Schnüren ist es ähnlich Die
Trakrite ist meßbereit, wenn sie auf meinem ebenen Garagenboden liegt.
Da ist es viel leichter, das Lenkrad hinterher gerade zu stellen. Dafür ist
die Trakrite nicht so genau wie eine optische Vermessung.

Ich schätze an der Trakrite, dass ich eben in der Garage drüber rolle
und weiss, was los ist. Deswegen macht man das fast automatisch,
wenn man irgendwas an den Achsen gelöst hat.

Früher hab ich dann eher gedacht, dass wohl nix verstellt ist, weil für
mich eben der Besuch der Werkstatt viel mehr Aufwand ist, inkl. Termin
machen und warten. Aber ich hab ja auch aus dem Grund meinen
eigenen Finishbalancer.
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#15

Beitrag von oli_muc »

Z320 hat geschrieben:Sorry, ich vergaß meinen PS:
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Hallo Marco,

jetzt mal ohne Schmarrn: Die Einstellwerte hast Du ja, wenn Du damit bei einer Werkstatt mit Achsmeßstand auftauchst ist das Einstellen normalerweise kein Problem, gerade die Vorspureinstellung an der Vorderachse ist Ratz-Fatz erledigt und das Lenkrad steht hinterher auch ohne Probefahrt gerade. Darüber hinaus wird das gesamte Fahrwerk auf einmal vermessen und Du kannst die Hinterachse in dem Aufwasch auch gleich einstellen (Shims unter den Lagerböcken), so daß ein Lenkradschiefstand durch einen etwaig vorhandenen Fahrachswinkel auch ausgeschlossen ist.

Mir persönlich kommt die Lösung mit Trakrite (nicht das gesamte Fahrwerk wird vermessen) oder Schnüren (ich würde mich gnadenlos drin verheddern) halt etwas aufwendig vor. Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Eindruck...

Grüße

Oliver
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