Armstrong Dämpfer Überholung

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Willi49
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Armstrong Dämpfer Überholung

#1

Beitrag von Willi49 »

Ansage: Dieser Artikel soll helfen, Pannen bei der Reparatur zu vermeiden und ich möchte meine Erfahrungen bei dieser Aktion weiter geben.

Zu Beginn muss das Altöl raus, d.h. auch das Steuerventil unten muss raus.
Armstrong Dämpfer Überholung.jpg
Es ist später hilfreich die Position des Hebelarms zur Position der Kolben mit entsprechenden Körnermarken auch am Gehäuse zu versehen. Detailfotos schaden nicht.

Der kleine Verschlussdeckel an der Rückseite wird nun vorsichtig aufgebohrt, damit er mit geeignetem Werkzeug heraus gehebelt werden kann, dazu habe ich zwei Bohrungen dicht beieinander gesetzt und den Verschluss gut raus bekommen.

Hier schon die Vorderseite mit neuer Wellendichtung (kein Simmerring) rechts der Verschlussdeckel.
Armstrong Dämpfer Überholung-4.jpg
Zum Herausdrücken der Welle wird eine Presse benötigt, schön gerade ansetzen und das Dämfergehäuse gut aufliegend platzieren. (danke Mark2)

Die Gammelspuren auf der Welle werden nun glatt geläppt so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Werden nun die Kolben gezogen, darauf achten an welcher Seite der Kolben mit dem Lippenring im Gehäuse sitzt!!

Nachdem alles demontiert wurde, werden auch die Dichtungen entfernt. Die Wellendichtung sitzt hinter einem Halteblech dieses ist vorsichtig heraus zu hebeln mögl. ohne es zu verbiegen, das wird später wieder verwendet.

Jetzt kann das Gehäuse und das Steuerventil gründlich gesäubert werden. Dazu ist Bremsenreiniger bestens geeignet. Nach dieser Aktion schauen, ob die Bohrungen im Laufbuchsenboden frei sind, dort sammelt sich der meiste Schmodder an. Natürlich muss ein neuer Verschlussstopfen angefertigt (gedreht) werden (danke Mark2) Aber ein breit getriebenes 50 Cent Stück geht auch.
Armstrong Dämpfer Überholung-3.jpg
Dieser wird mit Silicon eingepresst, das Zeug von UHU in der Tube ist OK. Eine weitere Dichtung ist dann dort nicht erforderlich.

Der neue Wellendichtring am Hebel wird nun auch dünn mit Silicon eingesetzt. Dabei ist festzustellen, dass er sich dabei an der Innenseite so verengt, dass er auf der Welle gut abdichtet. Der neue Dichtring hat zwei Lippen, diese müssen natürlich mit gutem Fett vor der Endmontage versehen werden. Zum Schluss wird nun die Haltescheibe vor die Wellendichtung gepresst (2Mann 4 Hände).

Der alte Lippenring vom Kolben wird nun heruntergeknöpft. (kaum zu glauben, der reißt nicht bei dieser Aktion) und der Neue kommt an seinen Platz und auf die richtige Richtung der Lippe achten. Das geht wirklich schwer aber geht!
Armstrong Dämpfer Überholung-2.jpg
Nachdem die Kolben gut geölt wurden, werden sie wieder in die Laufbuchsen geführt. Der Lippenring- Kolben rutscht nur sehr schwer in seine Bahn (die mit der Abschrägung am Rand). Jetzt auf die ursprüngliche Position Welle-Koben achten, dann wird die Welle wieder eingepresst.

Die frische Ölfüllung beginnt am besten unten am Ventil, dann das Ventil mit neuen O-Ringen einschrauben und die Füllung von oben fortsetzen, dabei den Hebel so lange bewegen, bis keine Luftblasen mehr sichtbar sind. Dabei kann „man“ nachdenken welchen Staubschutz „man“ über die Welle verwenden will.

Eine neue Dichtung für den Gehäusedeckel ist schnell geschnitzt. Zu guter Letzt wird über die Einfüllschraube im Deckel das Öl bis zur Oberkannte aufgefüllt.

Die neuen Teile bestehen aus Hydrolyse-stabilisiertem Polyurethane. Nach Ansage des Herstellers ist das besser als die Altteile.

Öl : Einige schwören auf Motorenöl 20/40 ich verwende Castrol Fork Oil 20W
Armstrong Dämpfer Überholung-1.jpg
Willi49
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