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Wartung Kupplung

Verfasst: 11.03.2016, 16:59
von Donbrunello
Liebe TR-Freunde,
zum Thema Kupplung und Ausrücklager wurde ja hier schon viel geschrieben. Ich hätte dennoch gerne Euren Rat.
Im Zuge einer Motorüberholung habe ich den Motor (TR6 PI CR1) samt Getriebe und Overdrive (J-Typ) ausgebaut und den Motor vom Getriebe getrennt. Der Motor wird derzeit überholt. Zeit, sich ggf. mit Getriebe, Overdrive und Kupplung zu beschäftigen.
Getriebe und Kupplung haben vor dem Ausbau einwandfrei funktioniert. Nur das Overdrive hat sich nach längerer Fahrt im eingeschalteten Zustand beim Betätigen des Hebels teilweise erst deutlich verzögert oder gar nicht aus ausgeschaltet. Ich tippe auf den Selenoid...

Meine Frage: Was sollte standardmäßig an der Kupplung nach Ausbau getauscht oder begutachtet werden?
- Kupplungsausrückwelle und/oder Buchsen?
- Führungsstifte der Ausrückgabel oder nur die Stifte zur Führung an Welle?
- Fixierstift Gabel an Ausrückwelle
- sollte nach Vorgaben des Trikis der zusätzliche Sift durch die Gabel gebohrt werden?
- Ausrücklager? verbaut ist bei mir ein RHP ((14W/ 2 1/16 ND) -- hat fühlbar etwas Spiel (ca. 0,3-0,4 mm)- wenn Tausch, welches Lager sollte man bestellen?
- Kupplungsautomat (verbaut ist noch der original Laycock)

Vielen lieben Dank für Eure Hilfe!

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 11.03.2016, 18:08
von gelpont19
Moin Don,

- Ausrückachse - die Buchsen kosten nicht viel, wenn stark abgenutzt wechseln
- Ausrückachse - die Gabel mit der konischen Schraube ist bruchgefährded mit Stiften verstärken. Falls schon geschehen so lassen
- Gabel - die hat "Führungsrollen" mit denen sie ins Ausrücklager greift. Es gibt auch rechteckige Gleitsteine, die nicht der hohen Abnutzung unterliegen.
- zusätzliche Stift siehe 2
- Ausrücklager RHP is nicht schlecht - Nacht in Oel und das überschüssige vor Einbau entfernen. Die Zentrifugalkraft behält ein bisschen Oel für alle Zeiten
- Laycock ist relativ schwergängig. Wenn Deine Frau den auch fährt gegen Sachs tauschen (TRiki)
- dito - wenn die Federnzungen stark eingelaufen sind auf jeden Fall tauschen
- Scheibe würde ich immer tauschen (Saab 900 ?) kostet nich die Welt
- Getriebe - einmalige Gelegenheit den vorderen Simmerring zu tauschen - wenn er leckt...

win

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 11.03.2016, 18:15
von Eckhard
IMG_2910.JPG
@Donbrunello
Schau mal hier rein
viewforum.php?f=47
Wenn du nicht weiter kommst wird dir weitergeholfen. Es gibt bestimmt zu jeder Frage schon eine Antwort
Drei schon vorab
1. Der sogenannte "Scherbolzen" hat nicht die Funktion die ihm zugeschrieben wird. Er muss die Kraft, also das Drehmoment von der Welle auf die Gabel übertragen. Ein zusätzlicher Stift ist hier anzuraten

2. Die Gleitlager im Getriebegehäuse anschauen und gegebenenfalls ersetzen

3. Grundsätzlich jedes Teil genau kontrollieren

Mein damaliges Drucklager das ich im Zuge meiner Getriebeüberholung ersetzt hatte war nur kurz im Einsatz bis es wieder Geräusche von sich gab

Welches Drucklager ich dann eingesetzt habe müsste ich im Ordner nachschauen. Bis jetzt keine Probleme damit

Viel Erfolg
Eckhard

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 11.03.2016, 19:36
von runup
Servus Uli
Von Rimmer sind die Parts OK
Kupplungsscheibe PN: GCP 143
Ausrücklager PN: GRB 211 UR

auch GUT
Druckplatte/Automat von SACHS Teile Nr. 3082100041 mit zu verwenden, die K-Scheibe von LUK Teile Nr. 322013516
Du kannst Dich aber auch schlau machen bei Robert Babor
https://www.racinggreen.de

Gruß aus FS

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 12.03.2016, 14:29
von Donbrunello
Danke für die Rückmeldungen. Wie befürchtet ist der konische Schraub-Dorn zur Fixierung der Gabel beim Versuch ihn rauszudrehen abgebrochen. Nun steckt noch ein Rest davon in der Welle....stöhn...
kann man die Welle noch irgendwie retten? Ausbohren des Rests geht wohl schlecht, da man nicht drankommt, wenn die Welle noch in der Kupplungsglocke steckt.....oder habe ich einen Denkfehler?
IMG_0930.jpg

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 12.03.2016, 15:08
von Eckhard
Nein, du hast keinen Denkfehler
Der Bruch müsste an der Nahtstelle Welle/Gabel sein so wie es aussieht. Eine Demontage der beiden Teile sollte möglich sein. LEICHTE Gewalt ist eventuell nötig
Dann gilt:
Auf der gegenüberliegenden Seite des Gewindes, also oben, eine Bohrung von ca.6 bis 7 mm leicht schräg anbringen. Man muss halt auf das noch in der Welle steckende Teil treffen. Mit einem Durchschlag kannst du den Stummel austreiben. Sollte einfach zu bewältigen sein

Eckhard

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 13.03.2016, 17:38
von Donbrunello
Leider bekomme ich die Gabel nicht von der Welle. Auch nach vorsichtigem Ausbohren ist es mir nicht möglich, die Gabel von der Welle zu lösen. D.h. wohl neue Welle und neue Gabel (kann man den Ersatzteilen der einschlägigen Aftermarket-Lieferanten trauen?).
Die Druckplatte ist wie erwähnt eine Laycock (746439-753675). An den Federn hat das Ausrücklager eine fühlbare Spur hinterlassen. Sonst wirkt das Teil noch einwandfrei. Scheibe ohne Brandspuren, Risse oder Verfärbungen, Federn ohne Risse und Gehäuse einwandfrei. Ist die Furche an den Federn ein Tauschargument?

Beste Grüße

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 13.03.2016, 18:17
von runup
Servus Uli
meine Empfehlung
den Automaten von SACHS
die K-Scheibe von LUK
das Lager von RIMMER und auch den Rest
Gruß aus FS

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 14.03.2016, 09:26
von gelpont19
Moin Don,

...haste denn schon versucht das so zu machen, wie von Eckhard beschrieben ?

win

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 14.03.2016, 09:46
von re-hiker
Guten Morge

Wenn du die Welle mit Hammer und dickem Durchschlag wirklich nicht rausbekommst hilft nur noch der Griff zur Flex. Auf jeder Seite der Gabel durchtrennen und dann raus damit. Welle und Gabel sind meiner Erfahrung nach von Rimmer einwandfrei. Bestelle aber drei Büchsen mit. Zwei passen auf der Zylinderseite rein und vermindern den Verschleiss an der Welle. Zum wechseln ein neues Lager auf die Welle, die Welle in das alte Lager stecken und mit der Welle und einem Rückschlagfreien Kunststoffhammer das alte Lager austreiben und das neue rein. Wenn das neue drin ist, das zweite Lager auf die Welle und rein damit. Jetzt fällt das alte Lager von selbst raus. Mit der Rille in der Ringfeder würde ich die Kupplung ersetzen.

Gruss Robert

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 14.03.2016, 09:57
von Eckhard
re-hiker hat geschrieben:Guten Morge

Wenn du die Welle mit Hammer und dickem Durchschlag wirklich nicht rausbekommst hilft nur noch der Griff zur Flex. Auf jeder Seite der Gabel durchtrennen und dann raus damit.
Man muss nur einmal sägen/flexen. Auf der Hebelseite

Eckhard

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 14.03.2016, 10:39
von Willi
Offenbar hast Du Eckhards Ratschlag aus Beitrag # 6 nicht befolgt. Bohren des Austreib- Lochs ist auch bei eingebauter Welle/ Gabel möglich. SIehe auch TRiki.

Willi

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 14.03.2016, 14:45
von Eckhard
Hier ein Versuch vom Bohren eines Austreibloches. NICHT VON MIR :!:

Ein typisches Handbohrmaschinen-Problem. Der Bohrer verläuft

Eckhard
PICT1286.JPG
Wenn Donbrunello mit dem Austreiben des restlichen Stückes Schwierigkeiten hat soll er sich an mich wenden. Kostenlos und schnell außer Porto

Wenn ich den Namen wüsste.....

Eckhard

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 18.03.2016, 17:53
von Eckhard
Mein Angebot für das Austreiben des Reststücks in der Kupplungswelle hat keinerlei Reaktion erhalten. Kostenlose Hilfe ist, so scheint es, nichts wert

Also ist die Sache für mich erledigt

Eckhard

Re: Wartung Kupplung

Verfasst: 01.07.2016, 08:54
von Donbrunello
Liebe Leute,
ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich nichts mehr von mir habe hören lassen. Vielen Dank an alle, für Ratschläge jeglicher Art. Inzwischen habe ich alles wieder montiert:
überholter Motor ist samt Getriebe mit neuer Kupplung (LUK),neuer Druckplatte und neuen Ausrücklager, Gabel, Welle, Buchsen drin. Es passt alles soweit sehr gut. Lediglich die Kupplungshydraulik macht mir ein bisschen Stress. Ich habe den Nehmerzylinder inzwischen 4x aus- und wieder eingebaut. Und leider habe ich nach kurzer Zeit immer wieder das Problem,dass die Kupplung nicht ganz astrein trennt, vor allem beim Einlegen des Rückwärtsganges kracht es ein wenig. Ich vermute, dass sich entweder noch irgendwo im System Luft versteckt, und/oder dass die Feder im Nehmerzylinder der Quell des Ärgernisses ist (leicht verbogen). Die Dichtungen sind neu, und die Hydraulik auch dicht. Meine Idee, wäre nun entweder nur die Feder zu tauschen (der KN-Zylinder ist glaube ich noch der originale Girling), oder gleich den ganzen Zylinder zu wechseln (Austausch zu TRW). Aber meine Sorge ist, dass die Aftermarket-Produkte schlimmer als das Altteil sind....
Ratschläge wie immer gerne willkommen.
LG
Uli