Speichenfelgen und Adapter

Felgen, Reifen, Distanzscheiben...

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Ronald
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#16

Beitrag von Ronald »

Also ich kenn ehrlich gesagt auch die Variante, dass die Konen das Drehmoment übertragen und die Verzahnung nur "Halterung" für die Radnabe am Adapter ist. Glaube nicht, das die Verzahnung das Moment überträgt....
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sixpack
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#17

Beitrag von sixpack »

Na, Leute ... in welche Richtung dreht sich denn das Rad? In welche Richtung wirken denn die Antriebs-und Bremskräfte? Und warum verschleißt mit den Jahren die Verzahnung... vor allem die an der Antriebsachse? Ich habe alte, verbrauchte Verzahnungen gesehen, da waren die Zähne fast um die hälfte flacher (!) und nach hinten weggedrückt bzw. abgenutzt! 3 X dürft ihr raten, warum das so ist ... ... ... also, DAS ist doch nun mal leicht zu verstehen, oder?

[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 14-09-2004 18:02 ]
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Ulrich
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#18

Beitrag von Ulrich »

Rein konstruktiv betrachtet, dient die Verzahnung der Kraft- bzw. Drehmomentübertragung. Der Konus dient der Zentrierung und Fixierung in axialer Richtung.



Gruß aus´m Ländle

Ulrich



P.S.: über die Haftreibung werden sicherlich auch Kräfte über den Konus übertragen - dies ist aber nur ein nicht konstruktiv berücksichtigter Nebeneffekt.
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Ronald
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#19

Beitrag von Ronald »

hm, also ich halt da jetzt mal gegen, auch wenn ich mich morgen erstmal genauer versuche schlau zu machen, aber nach dem, was ich denke, übertragen die Konen im Idealfall das Moment. Dafür muss man eben die entsprechende Flächenpressung aufbringen. Vielleicht ist es so, dass die Verzahnung mit überträgt, weil eben nicht genug Flächenpressung am Konus vorhanden ist. Würde die Verzahnung das Moment aber alleine übertragen müssen, dann dürfte da Null Spiel drin sein, das müsste passgenau sitzen, wobei ich es genau dann nicht montieren könnte (zumindest nicht mal eben so). Ausserdem hätte ich dann über kurz oder lang auf jeden Fall das Geklacker, weil ja Verschleiß aufgrund des Spiels entstünde. Ich les nochmal nach, will ja nicht behaupten, dass ich mich nicht täuschen könnte, wobei ich hier :Spitfire Club noch eine interessante Diskussion dazu gefunden habe.....

Ein eventuell gedanklich passendes Beispiel wäre vielleicht ein Reitstock an einer Drehmaschine, in den ich z.B. einen 20mm-Bohrer mit Kegelschaft in die Pinole einspanne. Das geschieht ja auch rein über die Flächenpressung...
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Ulrich
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#20

Beitrag von Ulrich »

Hallo Ronald,



der Vergleich mit der Drehmaschine hinkt aber so stark, wie die sich zu übertragenden Drehmomente unterscheiden !



Wir sollten die Konstruktionsgrundsätze im Maschinenbau nicht vernachlässigen. Die Verzahnung stellt eine kraftschlüssige Verbindung dar, die auf vollständige Kraftübertragung bemessen wird.

Kraftübertragende Wirkungen des Konus werden bei der Bauteilbemessung vollkommen ausser acht gelassen.



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#21

Beitrag von Ronald »

Hi Ulrich,



Jo, da hast Du vollkommen Recht, dass der Vergleich hinkt. Vergessen sollte man aber auch nicht, dass ich für die Räder ja eine Mutter benutze um das Drehmoment aufzubringen (trotzdem hinkts, sollte nur mal gedanklich in eine bestimmte Richtung gehen). Mir erscheint der Konus auch nicht wirklich "geeignet" um das ganze Moment allein zu übertragen, die Verzahnung allerdings auch nicht wirklich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es so ist wie Du sagst und der Konus überträgt Momente nur "als Nebeneffekt". Andersrum kann ichs mir aber auch vorstellen, dass die Verzahnung "mithilft"..... oder vielleicht sowieso beides.... Ich halte eben mehrere Möglichkeiten für realistisch.
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Ulrich
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#22

Beitrag von Ulrich »

Hallo Ronald,



... glaub´s oder glaub´s nicht !



Ingenieure / Konstrukteure haben die Eigenart, sich einfache Rechenmodelle für die Bemessung von Bauteilen zu machen. Da die Speichenräder nicht erst eine Erfindung der Neuzeit sind, war das Rechenmodell besonders einfach - volle Kraftübertragung über die Verzahnung.



Aber auch heute würde kein Ingenieur auf die Idee kommen dem Konus drehmomentübertragende Eigenschaften anzurechnen. Lediglich die Bemessung der Verzahnung wäre was das Rechenmodell anbelangt etwas komplexer (Finite Elemente Methode) - die Rechenarbeit erledigt allerdings dann der Rechner.



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#23

Beitrag von Ronald »

Hi!



@Harry

Ja, hast recht, das Schiebestück hat ja auch so eine Verzahnung...



@Ulrich

jo, ich mach mir halt nur Gedanken und würde es eben nicht so leicht abtun wollen. Geht ja nicht um Glauben, sondern wissen wär schön Um etwas genau herausfinden zu wollen ist es manchmal nicht schlecht es genauer zu hinterfragen, gerade, wenn man öfter unterschiedliche Meinungen liest/hört.



Hab mir jetzt auch nochmal in Ruhe nen paar Gedanken gemacht und denke jetzt auch, dass Ihr Recht habt. Recht hast Du aber auch, als Du geschrieben hast, dass der Konus als "Nebeneffekt" auch mitträgt und somit könnte der Vorschlag des fester Anziehens ja evtl. doch hilfreich sein, oder?
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Ronald
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#24

Beitrag von Ronald »

Hi Harry!



Meine Frage wäre jetzt, ob ich die Ursache für das irgendwann beginnende Geklacker überhaupt "behandeln" kann. Ausser, dass ich versuchen kann den Verschleiss hinauszuzögern, hab ich doch gar keine Chance den über kurz oder lang verschleissenden Adapter und/oder Nabe beizukommen, oder? Und ich versuche schon immer möglichst antriebschonend anzufahren, also lieber bisschen mehr Kupplungsverschleiss, als irgendwann neue Felgen....
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#25

Beitrag von triumphlauti »

Hallo Leute,

ich habe mit Interesse eure Berichte gelesen.

Meine Erfahrung in Sachen Speichenfelge geht dahin, das ich schon neue Felgen mit neuen Adaptern eingebaut habe.

Der alte Adapter war verschlissen und eines schönen Tages scherten die kleinen Zähne mit einem (nicht beschreibbaren Geräusch) ab.

Der Adapter und die Felge war hinüber. Der Versuch die Mutter bombenfest anzuziehen um noch nach Hause zukommen ist eine Lachnummer. Schon beim Anfahren mit schleifender Kupplung drehte der Adapter mit leichtigkeit durch.

Ende vom Lied, 4 neue Adapter + Felgen.



Gruß Rainer

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#26

Beitrag von Ronald »

Nee, die Speichenfelgen hat der Vorbesitzer umgerüstet und woher die sind weiss ich nicht und ist auch leider nicht mehr nachzuvollziehen. Neue Naben einspeichen lassen klingt jedenfalls nach viel Geld liegen lassen und obs für die Dinger lohnt kann ich auch nicht wirklich beurteilen.

Dumm nur, dass mir Speichenfelgen optisch wesentlich besser gefallen (also zum TR) als Stahlräder oder Alu´s, die ich bisher gesehen habe. Wobei ich auch schonmal ganz hübsche Stahlfelgen für nen TR gesehen hab, die nach original aussahen. Gibts denn da Unterschiede (Breite z.B.) oder sind das immer die gleichen ?
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#27

Beitrag von harttriumph »

Hallo TR Freunde,

da habe ich ja eine aktive Diskussion angezettelt. Ich habe mich da auch etwas lässig ausgedrückt. Natürlich sieht die Konstruktion die übertragung des Drehmomentes über die Verzahnung vor. Leider stellen Materialqualität und Fertigungstoleranzen das System oft in Frage. Gilt nicht für Dayton Produkte!

Wird die Radmutter mit ca. 220 Nm angezogen, legt sich der Innenkonus der "Indians" erst richtig an den Adapter, der spielbedingte Impuls auf die Verzahnung beim Anfahren und Bremsen wird reduziert damit Verschleiß und Geräusch.

Funktioniert bei mir und etlichen anderen Speichenfahrern seit vielen Jahren problemlos.

Hartmut.
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#28

Beitrag von kawedo »

Hallo TR-Freunde,



ich fahre seit über 15 Jahren Speichenräder und habe schon so manche überraschung erlebt.



Zum Beispiel hat eine Werkstatt bei der TüV-Vorbereitung (Bremsenkontrolle hinten) ein Rad bei abgesenktem Fahrzeug angezogen. Ergebnis war eine Wiederholungsprüfung wegen lautem Geräusch und Spiel am Rad. Hierzu gehört auch die überraschung, wenn sich die Verzahnung nach solch einem Fehler verabschiedet.



Letzte Woche habe ich mir bei Ebay einen schönen Montageadapter besorgt, den ich mit einem Drehmomentschlüssel verwenden kann. Ein ähnliches Werkzeug (zu einem Wahnsinnspreis)gibt es auch bei https://www.oldtimertools.de . Dort hat man mir ein Drehmoment von 150 bis 180 Nm empfohlen.



Viel Spaß wünscht



Karlheinz "Charly" Wetzel
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#29

Beitrag von sixpack »

Speichenräder mit einem Drehmomentschlüssel anzuziehen, halte ich persönlich für Blödsinn. Wenn man die Räder montiert, anzieht und dann einen Tag fährt, dann sicherhaltshalber nochmals nachzieht und dann 500-1000Km Km fährt, ziehen sich die Zentralschrauben so fest, dass das nichts mehr mit dem ehemaligen Anzugswert zu tun hat. Vor allem an der Hinterachse habe ich Probleme, die dann zu lösen. Eine schöne Masche unnötiges Werkzeug zu verkaufen.

Das Problem der Klackens beim Anfahren hatte ich unlängst selbst mit neuen Adaptern. Die komplette Hinterachse incl. Diff ist aber neu, deswegen scheiden die üblichen Verdächtigen aus. War auch so... Nach Umtausch beim Händler der neuen Adapter (neue Dayton-Weels montiert) gegen andere war das Problem gelöst. Klacken beim Anfahren weg!

Das Problem: Die in England gefertigten Adapter sind teilweise so schlecht, dass sie neu schon wie verbrauchte in der Toleranz liegen. Es gibt 3 Hersteller in England. Ein Händler sagte mir, dass sie manchmal fast 50 % zurück schicken, weil die beschädigt sind oder nicht in der Toleranz liegen (wie meine). Oder der Kunde sortiert eben selbst aus, so wie ich?!

Ein Speichenradspezialist sagte mir, dass die Adapter von heute von absolut minderer Qualität sind. Früher, die ehemals Originalen, waren aus geschmiedeten Stahl. Heute werden die aus angeblich nicht geschmiedeten Stahl CNC-gefräst und sind von der Materialgüte dann eben nicht so gut wie die geschmiedeten. DAS ist das Problem.

Darauf hin habe ich mit dem Händler lange gesprochen und den Vorschlag gemacht, die hier in Germany doch selbst zu fertigen. Die überlegen dort noch... mal sehen.

Also die Verzahnung immer gut einfetten wenn ihr passende habt!!
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#30

Beitrag von sixpack »

@ Carco:



Ja, noch Fragen. Warum geht ein Adapter unter Rennbedingungen kaputt? Weil er stets bei Vollast gefahren, belastet und gequält wird.

Das, was ich meinte, kommt aber schon unter lapidaren Alltagsbedingungen vor. Sicher ist hier der eine oder andere "Sportfahrer" dabei, aber die meißten Triumph werden doch eh` für Kirchturm-und Kaffeefahrten benutzt. Wenigstens das sollten die Dinger aushalten, oder?
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