Solaranlage für Brauchwasser

... das Wetter z.B. :-)

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Eckhard
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Solaranlage für Brauchwasser

#1

Beitrag von Eckhard »

Wer von den TR-Freunden hat denn sowas auf dem Dach und hat entsprechende Erfahrungen :giveup

Eckhard
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Ulrich
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#2

Beitrag von Ulrich »

Hallo Eckhard,

wir denken gerade auch über Alternativen zum Heizöl nach.

Unser Haus steht solartechnisch allerdings ein bischen blöde in der Gegend - die Giebelseite weist nach Süden. Eine Dachanlage scheidet wegen der schlechteren Effektivität aus und Fassadenanlagen stören die Fassadenansicht.

Eine weitere Alternative wäre das Heizen mit Holzpellets und Betrieb eines Stirlingmotors, der einen Generator antreibt. Der Hersteller Sunmachine kreuzte hier beruflich meine Wege - die Investitionskosten sind jedoch mit über 25.000 EUR schon beträchtlich.

Die Entwicklung des Ölpreises macht die Investition trotzdem interessant zumal der Heizkessel schon 16 Jahre alt ist.

Gruß aus Uhingen
Ulrich
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Josa
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#3

Beitrag von Josa »

Hallo Eckard,

ich habe mir eine Thermosolaranlage vor 3 Jahren auf mein Dach geschraubt und bin begeistert. Ich brauche etwa ab mitte April bis Mitte Oktober kein Öl mehr für warmes Wasser. Selbst im Winter, bei Sonnenschein bekomme ich noch genug Solarwärme für das Wasser.
Solare Heizunterstützung habe ich noch nicht, ich denke aber auch gerade darüber nach - ich müsste dann nur noch die Steuerung umprogrammieren und ein zweites Feld auf Dach packen.

Ich habe ein 4,5qm größes Röhrenkollektorfeld und einen 1000L Wasserspeicher, das reicht für ein 145qm großes Haus und 2 Personen.
Mit 45 Grad Dachschräge und SSW Ausrichtung habe ich natürlich perfekte Vorbedingungen. Bei weniger günstigen Bedingungen müßte die Kollektorfläche entsprechend größer ausfallen.
Vakuumröhrenkollektoren benötigen ca. die Hälfte der Fläche wie die günstigeren Flachkollektoren, liefern aber auch bei -20 Grad noch genug Wärme bei Sonnenschein. Die Anlage läuft mit Wasser und ist direkt im Kreislauf der Heizung integriert. Im Durchschnitt habe ich eine Vorlauftemperaturen von ca. 120 Grad und die Sonne beschert mir ca. 20KWh pro Sonnentag (das entspricht etwa 2-2,5 L Öl).

Zusätzlich spare ich den Strom zum Aufheizen von Wasser für die Spül- und Waschmaschine.
Gekostet hat mich das alles ca. 5tsd Euro, ich habe aber auch alles selbst installiert. Die Komponenten sind von Paradigma (www.paradigma.de)

Die größe Wirkung der Ernergieeinsparung erhälst du mit einer Dämmung, falls dein Haus nicht bereits entsprechende Mauern hat. Ich bin jetzt bei einem Ölverbrauch von etwa 600L im Jahr (der Vorbesitzer hatte 2500L p.a.)

Die Wirtschaftlichkeitsrechnung - oder Neudeutsch Business Case - muß für jeden Fall individuell aufgemacht werden. 25tsd Euro für eine Solaranlage ist aber schon sehr viel.
Pelletheizung hatte ich mir auch damals überlegt, die Kosten für die Anlage amortisieren sich bei mir nie und die Abhängigkeit vom Preis (Ernergielieferanten) ist über mehrer Jahre auch nicht garantiert (hat sich in den letzten 3 jahren auch bereits verdoppelt!).

Ich habe mir damals übrigens für 800 Euro einen Top Ölkessel ersteigert, die heute noch die Abgaswerte von neuen Durchschnittkessel übertrifft. Der Pettet-Hip hat den Vorbesitzer veranlaßt, seinen erst 4 Jahre alten Ölkessel zu verkaufen :kopfklatsch - mich hat's gefreut!

Wenn du noch weitere Fragen hast, schreibe mir einen PN - das ist ja eigentlich kein TR Thema.

Die aktuell beste Alternative ist ein Blockkraftwerk (DAX), also ein Gas- oder Dieselmotor, der mit der Abwärme heizt und Strom erzeugt. Das loht sich aber z.B. nur, wenn mehrer Häuser die Anlage nutzen.

Gruß
Jochen
Zuletzt geändert von Josa am 21.07.2008, 08:15, insgesamt 1-mal geändert.
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gelpont19
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#4

Beitrag von gelpont19 »

Hi solaner,

...vielseitiges Forum :genau:

Hab Thermie seit 1999 und Photovoltaik seit 2006.
Meine Tendenz (wie ich Eckhard schon schrieb) ist eindeutig PV !!!

Die Problem bei Thermie - verglichen mit PV sind folgende Fakts :

Der Hauptkostenpunkt der Unterhaltung ist die Heizung im Winter und nicht das von März bis Okt. benötigte heisse Wasser zum Baden und Duschen. (Bezug Ein - Zweifamilienhaus - durchschnittlich gedämmt)
D.h. im Sommer Überangebot von heissem Wasser, dass man nicht nutzen kann, es sei denn, man läd die Nachbarn zum Baden ein

Im Winter, wenn man das heisse Wasser für die Heizung gebrauchen könnte, ist der Sonnenstand zu tief und es reicht nicht mal für´s Brauchwasser. (Oder man duscht nur, wenn die Sonne scheint)

Im Gegensatz zu PV ist Thermie ein System mit bewegten Fluiden, die auf Grund von extremen Temperaturunterschieden einem hydraulischen Stress unterliegen. Selbst bei sorgfältigster Ausführung der Hydraulik ist mit Leckagen zu rechnen - auf Grund der Ausdehnung und Schrumpfung der Materialien durch unterschiedliche Temperatur. Ich selbst hatte bisher 2 Störfälle in 9 Jahren.

Je nach Distanz ist gerade in der Übergangszeit auch bei sehr guter Isolierung mit hohen Temp. Verlusten in den Strecken zu rechnen. Selbst meine Fussbodenheiz. die mit 25°C Vorlauf fährt, kann ich im Winter mit Thermie kaum unterstützen.

Viele Systeme lassen eine transparente Schnittstelle zu Bussystemen von Heizungen generell vermissen. So kann nur mit großem Aufwand die Dominanzverteilung zwischen den autarken Systemen Heizung - Solaranlage - eingestellt werden.

Normale Heizungsbauer sind eh mit dem Thema : Programmierung von "Autarken Systemen" hoffnungslos überfordert :D :D :D

Meine Anlage schreibt bei keinen weiteren Ausfällen im nächsten Jahr eine schwarze "0". (Qualitätsprod. seinerzeit der Fa. Wagner / Cölbe)

-------------------------

Vorteile der Photovoltaik :

Der Speicher ist das Netz :genau: Dieser Speicher ist jederzeit zugänglich.

Ich habe keine "bewegten" Elemente, wie bei Thermie oder Windrädern.

Es gibt keine Schnittstellenprobleme.

Ich habe eine Einspeisegarantie für die geleistete KWh für 20 Jahre.
2008 = 46,75 ct / kwh

In diesem Jahr dürften sich die Schnittlinien : Kosten - Vergütung ideal darstellen, da genügend Silizium vorhanden ist und viele Hersteller, wie Q-cells, Solon etc. den Automationsgrad erhöht haben.

Ich habe keine Probleme, Verschattungen aus dem Weg zu gehen, da die Verbindungselemente "nur" Kabel sind und keine Verrohrung.

Zur Geschäftsbeziehung - priv. Person - Energieversorger - sind variable Modelle möglich, die eine ideale steuerliche Abschreibung gestatten.
Auch die Aufbereitung des Daches gehört dazu.

Die benötigten Wechselrichter (DC - AC) haben einen enormen technischen Entwicklungsstand erreicht, der hohe Wirkungsgrade ermöglicht. Auch die Diagnose via Remote Control (über´s web) ist jederzeit möglich.

Ich möchte jetzt hier kein Buch schreiben, aber wer möchte schickt mir ne PN und kriegt dann ein excel tool, mit dem er sich seine Rendite ausrechnen kann.

Mein Vorschlag zur Entscheidung : Hört euch nur Leute an, die beides haben / beides anbieten. Ihr wisst ja, ein Mercedesfaher wird nie einen BMW empfehlen - oder umgekehrt ;D

...und schon gar nicht nen TR ;D ;D :boese:

... der win

P.S. ach so .... so nen Blog vom Aufbau der PV hab ich auch noch....

https://sand-pit.blogspot.com/
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Eckhard
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#5

Beitrag von Eckhard »

Hallo Win,
dieses Forum ist wirklich vielseitig

:heilig:

Ich denke dass ich hier ehrliche Infos erhalte

Bei einem Jahresverbrauch von ca. 1400 Liter plus 3 Raummeter Holz
( Kachelofen ) liege ich nicht schlecht bei ca 140 m²

Von Mai bis Oktober einschließlich werden ungefähr 200 Liter Öl verbraucht. Die Ersparnis mit einer Solaranlage wird wohl aufs Jahr gerechnet nicht mehr als 300 Liter betragen
Wenn ich nun 8000.- Euro ausgebe und ich rechne mit einem Heizölpreis von 2.- Euro, wohlgemerkt 2.- Euro pro Liter
Ersparnis 300 Liter mal 2.- Euro ergibt 600.- Euro pro Jahr
Das würde heißen dass sich die Investition erst nach 13,3 Jahren rechnet

Ein Heizungsbauer hat mir geraten einen neuen Brennwertkessel und zwei Röhrenkollektoren aufs Dach zu setzen um mit Heizungsunterstützung fahren zu können
Kosten dafür 23 000.- Euro :kopfklatsch
Die jetzige Anlage ist 14 Jahre alt und voll tauglich

Wollte eigentlich etwas unabhängiger sein und komme jetzt langsam ins Zweifeln

Danke für deine Info und ich nehme weitere gerne an :mail:

Gruß
Eckhard
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#6

Beitrag von gelpont19 »

@Eckhard - ich denke, dass Du natürlich auch mit Thermie bessere Erfahrungen machen würdest, denn soweit ich weiss ist Wüstenrot ja ziemlich im Süden von BW.

Der Unterschied, den wir bei PV rechnen ist etwa 800W/qm gegenüber locker 1100W/qm - NRW gegen BW und Bayern.

Trotzdem halte ich aus den genannten Gründen die PV für die bessere Lösung.

Dabei braucht Dein Dach auch keine exakte Südausrichtung zu haben. Es sollte nur nicht (bei O -W) zu steil sein.

Ein Freund von mir hier hat mit so einer Mischanlage - ein Teil O, ein Teil W - ganz fantastische Ergebnisse eingefahren. Allerdings hat das Dach nur 23° Neigung. Und das hier in Südschweden.... ;D ;D ;D ;D

...so long und viel Spass in BB....

schau mal - Du hast :mail:

...der win
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#7

Beitrag von Eckhard »

@ Win

Ich habe wohl deine Mail gelöscht da mir dein Name nicht bekannt war ?

Grundsätzlich lösche ich alle Mail´s deren Herkunft unklar ist
Also bitte nochmal :D

@ Harry

Meine jetzige Regelung habe ich schon vor Jahren mit Hilfe zweier weiterer Schaltuhren und noch anderen Maßnahmen optimiert. Die Ersparnis liegt dadurch bei ca. 200 Litern im Jahr. Das ist doch schon etwas

Danke an alle die geantwortet haben

Grüße
Eckhard
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#8

Beitrag von gelpont19 »

@ Eckhard - Du kriegst gleich :mail: - NICHT LÖSCHEN -
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#9

Beitrag von skorpion »

Hallo,
auch ich habe mir vor ca. 1 Monat Flachkollektoren aufs Dach montieren lassen, angeschlossen sind sie noch nicht.

Größe 15,1qm, dazu habe ich mir (aus Platzgründen) 2 Schichtspeicher mit jeweils 650l neben den Festholzofen gestellt.
Ausrichtung der Kollektoren annähernd SSW, zu 95% S.

Eigentlich heize ich mit Nachspeicher, habe aber seit 1986 mir einen selbst geplanten und in Eigenregie gebauten Kachelofen noch ins Wohnzimmer gestellt.
(Derzeit bezahle ich durchschnittlich 150€/Monat Strom, Sommer wie Winter, darin ist der gesamte Brauchstrom, Warmwasserstrom und der Heizstrom enthalten.)

Die Heizquelle steht als Festholzofen im Keller, der Kachelofen hat eine eingemauerte Heizungsrohrspirale mit einer Rohrlänge von insgesamt 40lfm 5/4"-Rohr, wird also mit Warmwasser betrieben.

Die Rohrspirale hat eine rechteckige Form. Die an der Wand liegende Seite der Spirale liegt frei, die restlichen 3 Seiten sind über einen U-Kern aus roten Klinkersteinen gestülpt bei einer Vorlauftemperatur von 90° in flüssigem Schamotmörtel eingemauert worden (damit die Kacheln nicht reißen bei großer Vorlauftemperatur).
Ansonsten ist der Kachelofen innen hohl, man könnte drin stehen.

Die Fugen sind mit einem Spezialsilikon ausgefugt. Man könnte sagen es ist eine Kachelwand in Kachelofenform.

Das alles hat mir mein Schwager der Heizungsbauer ist und ein guter Bekannter, der Kachelofenbauer ist, gebaut. Es ist also völlig egal wie ich das Wasser für den Kachelofen warm mache. Außerdem, da der Holzofen direkt ein Stockwerk unterhalb des Kachelofens sich befindet benötige ich keine Umwälzpumpe, das System funktioniert über Schwerkraft.

Aus diesem Grund möchte ich die Kollektoren im Winter nutzen das Heizungswasser für den Kachelofen über die Schichtenspeicher warm zu machen (allerdings dann nur noch mit Umwälzpumpe).
Für den Kachelofen reicht eine Vorlauftemperatur von 45-50°, da er die Wärme ja speichern muß und das geht langsam, dafür gibt er auch die Wärme langsam ab.
Ich denke also, daß ich im Winter der Kachelofen den ganzen Tag langsam bei niederer Temperatur aufheizt und abends wenn die Sonne weg ist, dann die Wärme in den Raum abstrahlt.
Parallel dazu habe ich noch den Festholzkessel am Schichtenspeicher angeschlossen, werde diesen aber nächstes Jahr wahrscheinlich gegen einen Pelletofen austauschen. Wie gesagt, dem Kachelofen ist es egal wie das Wasser warm wird.
Um die jetzt schon vorhandene überschüssige Wärme allein durch den 11KW großen Festholzkessel wegzubekommen habe ich noch zwei Heizkörper angeschlossen, denn die Wärme, die durch den Holzkessel entsteht, kann vom Kachelofen gar nicht so schnell abgenommen werden, deshalb steigt die Rücklauftemperatur kontinuierlich an und entsprecdhend auch die Vorlauftemperatur.
Eine langsame kontinuierliche Wärme (Solarwärem) wäre in diesem Fall besser, deshalb werde ich in diesem Winter den Kachelofen mit Solarwasser betreiben wenn dann noch genügend Wärme in den Schichtenspeicher übrig ist, heize ich noch das Brauchwasser mit auf.
Und im Sommer schalte ich den Kachelofen vom Kreislauf ab und habe das ganze Wasser als Warmwasser.
So jetzt habe ich kurz meine Anlage beschrieben. ich erhoffe mir viel von meinen 15,1qm Flachkollektoren und meinen 1300l Speichervolumen.
Wenns klappt, werde ich davon berichten.

Grüße bis Samstag
Skorpion
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