Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

Starachse, Aluschwingen, Antriebswellen, Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer, Kreuzgelenke...

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ulli_bonn
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Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#1

Beitrag von ulli_bonn »

Hallo
mache bei meinem TR6 eine Frame off-Restauration und möchte Fahrwerk und Aggregate auch optisch aufbereiten. Das Rolling Chassie (Rahmen mit Achsen und Antriebsstrang) habe ich erst einmal mit Trockeneis reinigen lassen. Will jetzt nach und nach die Komponenten aufbereiten, aber solche, die ohne Befund sind auch nicht unnötig zerlegen.
Kann man ein Differential komplett mit Sand oder einem anderen Strahlgut strahlen? Vllt. wenn man die Fugen an den Flanschen in geeigneter Weise verschliesst?
Wie habt Ihr das gemacht?
Grüsse, Ulrich
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#2

Beitrag von Eckhard »

Hallo,
auf gar keinen Fall sandsrahlen. Die Sandpartikel dringen durch die kleinsten Ritze und dann hat man den Ärger. Entweder zerlegen oder nur oberflächlich reinigen.
Ich selbst bin immer für Zerlegen und man sieht doch dabei einiges was sonst verborgen bleibt

Eckhard
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#3

Beitrag von cerbe »

Hallo,
vom Stahlen mit "festen" Material würde auch sehr abraten. :no:

Du könntest Trockeneisstrahlen oder mit Soda strahlen aber nicht mit einem Mittel welches sich
danach nicht auflösen kann. :idea:
Die gute alte Drahtbüste. :yes:

Gruß Christian
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jerry
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#4

Beitrag von jerry »

Hallo Ulli,

wie meine Vorredner schon sagten - nicht sandstrahlen. Eine gründliche Wäsche mit Kaltreiniger oder Petroleum, danach mit Drahtbürsten für die Bohrmaschine bearbeiten.
Schön entfetten und mit handelsüblichen Lack streichen. Ob nun rot, schwarz, matt oder glänzend mußt du selber wissen.

Grüße
Martin
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#5

Beitrag von Schnippel »

Hallo Ulli,

der äußerliche ist im Gegensatz zum innerlichen Zustand viel wichtiger.
Das Diff. sollte auf jeden Fall geöffnet werden, Öl raus und dann das Zahnflankenspiel messen gegeben falls nachstellen.
In den meisten Fällen ist auch ein Austausch der Wellendichtringe erforderlich.

Bis denn
Ralf
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#6

Beitrag von ulli_bonn »

Schnippel hat geschrieben: 01.02.2018, 07:19 ... der äußerliche ist im Gegensatz zum innerlichen Zustand viel wichtiger ...
Hallo Ralf,
vom Grundsatz ist das natürlich bekannt, sonst würde ich ja keine Frame off-Resto machen, sondern punktuell reparieren. Oelwechsel habe ich natürlich eingeplant. Ausgangspunkt war halt, dass das Diff zunächst einmal ohne Befund ist. Ueber welche Aufwände sprechen wir denn da?
Grüsse
Ulrich
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#7

Beitrag von Rallye78 »

Hi Ulrich,
Bei der Frame-off Restaurierung meines TR6 war ich auch der Meinung, eine kosmetische Aufbereitung des Diff müsste eigentlich genügen. Also ran mit Bohrmaschine und Drahtaufsatz, silberne und schwarze Farbe drauf und fertig.
Die erste größere Tour ergab siffende Simmerringe links und rechts, was in Ausbau und Zerlegung endete. Der Ausbau des Diff ist mit Hebebühne ja gewiss kein großer Akt, jedoch im Nachhinein betrachtet unnötig, wenn ich es gleich richtig gemacht hätte. Die Zerlegung desselbigen schon eher und ohne Presse kaum oder nicht machbar.
So im Nachhinein betrachtet, würde ich beim geringsten Zweifel zur Zerlegung der Aggregate raten - besser und einfacher als mit getrennter Karosserie kommst Du nicht mehr dran ..... später sind größere Eingriffe auch Deinem eventuell neu verpassten Lack nicht unbedingt zuträglich.
Gruß Eugen
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#8

Beitrag von Derfel »

Hallo Ulrich

DasThema habe ich im Herbst hinter mir gebracht. Da mein Diff draußen war, habe ich es zunächst mit Kaltreiniger gewaschen und mit Lappen vomn sämtlichen Dreck befreit.
Anschließend das Öl abgelassen und den Deckel abgenommen. den Deckel und das Gehäuse vom Öl abtropfen lassen und dann mit einem sauberen Lappen innen alles abgewischt (händisch), so das auch der letzte Alt-Ölsatz raus war. Das Spiel der Zahnflanken passte natürlich alles, so das ich da nichts machen mußte.
DSC03173.jpg
so war´s nach dem reinigen.
Diff abtropf.jpg
so lies ich es abtropfen und mit der Öffnung nach unten auch Lagern. Den Deckel natürlich auch gereinigt

Und dann anpinsel wie gewünscht, zusammenbauen nach WHB
(Die Dichtflächen und die Flaschnflächen natürlich nicht anpinseln)


So hab ich es gemacht

Gruß
Roman
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#9

Beitrag von ulli_bonn »

@Roman
Was kann man denn mit Bordmitteln prüfen?
Zahnflankenspiel?
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Derfel
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#10

Beitrag von Derfel »

Hey Ulli

händisch kann man das prüfen, ob das Spiel paßt.
Einen Flansch festhalten und am anderen gegenüber das Spiel prüfen.
Da sollte nur minimal Spiel sein. Bei mir war ein Erfahrener Schrauber da, der sich das angeschaut hat.

evtl. weiß ein anderer eine bessere Methode :-?


Gruß
Roman
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#11

Beitrag von Schnippel »

Hallo Roman,

da bin ich der Meinung , um das Zahnflankenspiel exakt zu messen muss der Deckel runter, Messuhr anbauen und dann sehen was die anzeigt.
Von Außen ist das überhaupt nicht möglich. Du musst den Diffkorb mit den Planetenrädern blockieren,wie willst du das von außen machen ?

Bis denn
Ralf
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#12

Beitrag von Derfel »

Hey Ralf

da hast du sicher Recht,
Ich habe an meinem Diff aber überhaupt nichts verändert, sondern nur den vorhandenen "ist" Zustand überprüft.
Und da dieser passt, lass ich diesen. Da war ein alter TR-Haudegen dabei.
Wenn da natürlich Auffälligkeiten wären, hätte ich schon im WWW-TR-Forum geschrieben. :top:



Gruß
Roman
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#13

Beitrag von Schnippel »

Hallo Roman,

ohne jemanden auf den Schlipps treten zu wollen.
Istzustand geht nur über die Messuhr.
Ist deine Entscheidung.

Munter bleiben
Ralf
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Re: Differential optisch aufbereiten. Sandstrahlen?

#14

Beitrag von ulli_bonn »

Na, dann klinke ich mich als Eröffner dieses Themas doch auch noch mal hier rein.
Früher - also früher war sowieso alles viel besser, aber darauf will ich hier nicht raus - früher beim Ventile-Einstellen beim VW-Käfer oder auch beim luftgekühlten Bulli: die Grünschnäbel, und dazu habe ich seinerzeit auch gehört, die haben mit der Fühlerblattlehre rumgemacht und gemessen und gedreht und gekontert und wieder gemessen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann messen sie noch heute. Bis mir ein Profi mal gezeigt hat wie das geht: klack, klack die Haltebügel des Ventildeckels umgelegt. Ventildeckel ab und gar nicht erst ablegen. In die andere Hand übergeben und mit Daumen und Zeigefinger der jetzt freien Hand der Reihe nach die Kipphebel bewegen. Erst bei allen Einlass-, dann bei allen Auslassventilen. Oder auch umgekehrt. Dabei mit den Fingern spüren und hören, ob das Ventilspiel stimmt. Gemessen wird erst, wenn es einen Befund gibt. Ganz mitleidig hat er mich seinerzeit angekuckt, der alte Hase, wie ich da stand mit meiner Fühlerblattlehre und dem Schraubschlüssel und dem Schraubendreher.

Nix für ungut. Ist nicht auf alle Komponenten am Auto übertragbar, das weiss ich wohl. Und danke an Alle für die guten Tipps.
Ulrich
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