Lager in Lenksäule wechsel?

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

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Dirk
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Lager in Lenksäule wechsel?

#1

Beitrag von Dirk »

Hallo zusammen,



es nimmt kein Ende, aber wenn er jetzt schon zerlegt ist, d.h. keine Sitze, Teppich, Getriebetunnel, muß die Lekung auch dranglauben.

Das Spiel in der Leksäule ist doch ziemlich groß und nun würde ich gerne was dagegen tun. Nur wie?

Irgendwie stört mich die Sache mit dem Zündschloß. Ausbohren oder sogar meiseln?

Habt Ihr Erfahrung mit der Sache? Was ist mit Nadellagern? Gibt es eine Bezugsquelle?

Wie geht die Sache am besten?

Das es eine Fummelei gibt ist mir klar aber ich befürchte wenn ich nichts mache ärgere ich mich hinterher weil ich dann wieder alles ausbauen muß.



Frage an TR6000:

Hat Alex nicht auf eine Nadelgelagerte umgerüstet?



MFG Dirk
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sixpack
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#2

Beitrag von sixpack »

Du kannst das Spiel in der Lenksäule dezimieren indem Du neue Gummilager montierst. Allerdings die Anzahl derer verdoppeln! Das hält dann ewig. nach weit über 10 Jahren fahren ist damit bei mir immer noch kein Spiel vorhanden.





[ Diese Nachricht wurde editiert von : sixpack on 19-08-2005 12:20 ]
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tr1966
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#3

Beitrag von tr1966 »

hi,



die bolzen des zündschlosses lassen sich einfach herausbekommen - an der flanke ankörnen und mit einem feinen meisel radial herausklopfen nach ein bis zwei umdrehungen dann herausdrehen.



der wechsel steht übrigens im werkstatthandbuch ziemlich genau beschrieben. das dumme an der sache ist nur, wenn du die lenksäule draussen hast, wirst du bemerken dass diese an den lagerstellen eingelaufen ist, neue buchsen bringen da nur bedingt langfristige besserung.



mich würden die erwähnten gummilager interessieren - typ, einbauposition, montage



gruss

stefan
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sixpack
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#4

Beitrag von sixpack »

Die Original-Gummilager in der Lenksäule haben eine Gleitbeschichtung aus Kunststoff. Ich habe einfach zu den originalen daneben noch jeweils eines gesetzt. Alles gut eingefettet hats auch, wie schon erwähnt, sehr gut gehalten.



Am Zündschloß muß man aber nach der Neumontage auch wieder die alten gegen neue Abrißschrauben tauschen. Angeblich wegen "Versicherungstechnischen Gründen". Die sollen ja (die bei der Montage abreißenden Schraubenköpfe) ein schnelles Ausbauen des Lenkradschloß zwecks Diebstahl verhindern.



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#5

Beitrag von TR_6000 »

Servus Dirk,



die Staubschicht von Deinem TR ist ja verschwunden!!!

Hast?n nochmal geputzt, bevor Du ihn für uns fotografiert hast und ihn in die Galerie gestellt hast, hm?!?

Um aber auf Deine Frage zu antworten: JA, Alex hat das nadelgelagerte Teil von G&S verbaut, ist aber nicht zu 100% zufrieden!

Und wenn Du dann schon dabei bist: wann kann ich Dir meine Lenksäule vorbeibringen?

Gruß

Robert

[ Diese Nachricht wurde editiert von : TR_6000 on 19-08-2005 09:10 ]
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#6

Beitrag von Eckhard »

Nadellager zu verwenden hat keinen Wert. Der Grund ist folgender:

Die Stange ist aus b.m.St. = englisches Weicheisen. Eine Nadellagerung setzt aber eine harte Welle voraus. Für ein Lager mit harter Innenhülse ist aber kein Platz. Es kommt noch dazu, daß in der Lenkung viele kleine Stöße und Erschütterungen auftreten und deshalb von Haus aus diese in Gummi gefassten Lager verwendet wurden.

Meine Reparatur habe ich ausgeführt indem ich die ausgeschlagenen Buchsen durch selbstgefertigte aus DELRIN ersetzt habe. Meine Welle oder Stange war nicht eingelaufen. Das Ganze bei Montage mit einem guten Langzeitfett geschmiert, sichert mir hoffentlich für alle Zeit Ruhe vor dieser Arbeit zu.

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#7

Beitrag von Dirk »

Hallo Eckhard,

voerst muß ich das Teil mal rausbekommen, danach schaue ich nach ob was eingelaufen ist, falls nicht, baue ich die Gummilager ein.

Das mit den Lagern selbstanfertigen habe ich mir auch überlegt, habe vor langer Zeit mal Dreher gelernt, ist also kein Problem.

Aber wo bekomme ich das Material? Gibt es noch was anderes?

Hast Du genauere Angaben dazu?



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#8

Beitrag von Eckhard »

Hallo Dirk,

das Material für die Buchsen ist unter dem Sammelbegriff POM zu finden. Delrin ist ein Markenname. Klapper mal einige Drehereien ab, möglicherweise hat eine ein Herz für geplagte TR-ler und gibt dir was ab.



Gruß Eckhard
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#9

Beitrag von Dirk »

Hallo zusammen,

es ist fast vollbracht, muß noch alles einbauen dann lenkt er wieder.

Das Problem war schlimmer als Anfangs erwartet.

Das Rohr der Lenksäule war gebrochen, genau an der Stelle wo das Lenkradschloß befestigt ist. Wie kann man nur so ein dünnwandiges Alublech für so ein Bauteil verwenden?? Sche....endreck!!

Glücklicherweise habe ich ein zweites Lenksäulenrohr und neue Gummilager gefunden. Nur mit dem Einbau klappt das nicht so ganz.

Wenn ich die Lenksäule so einbaue das alles optisch gut passt und auch die Hupe funktioniert rastet das Lenkrarschloß nicht ein, da der Zapfen nicht in die vorgesehene Nut der Welle greift.

Verschiebe ich die innere Welle, steht das Lenkrad zu weit raus.

Gab es unterschiedliche Lenksäulen?

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#10

Beitrag von sixpack »

Es gibt unterschiedliche Säulen. Z.B. die von den Limousinen. Die müssen gekürzt werden. Meine ist auch eine andere und mußte sie bei der Restaurierung an das Schloß anpassen. Geht aber recht flott. Alu ist ja klasse zu bearbeiten. Nur den en genauen Punkt für den "Schoßschnapper" zu finden ist ein wenig Fummelei...



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Ulrich
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#11

Beitrag von Ulrich »

Quote:

On 2005-08-22 08:41, Carco wrote:

Bei den Buchsen im TR ist zu beachten: Je kleiner das Lenkrad, desto größer der Verschleiß an den Buchsen.





Ulrich





Hallo Carco,



den Zusammenhang verstehe ich nicht so ganz, da der Hebel zur Krafteinleitung kleiner ist. Du mußt zwar mehr Kraft aufbringen, um das gleiche Drehmoment auf die Lenkungsachse zu bringen - aber sonst passiert eigentlich nichts.



Höchstens in dem Zusammenhang, dass kleinere Lenkräder i.d.R. mit breiteren Reifen kombiniert werden - dann kann ich es wegen des höheren erforderlichen Lenkmomentes verstehen.



Gruß aus´m Ländle

Ulrich

[ Diese Nachricht wurde editiert von : Ulrich on 22-08-2005 08:59 ]
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#12

Beitrag von Ulrich »

Hallo Carco,



die Kraft beim Lenken wird tangential auf den Lenkradkranz aufgebracht, um eine Drehbewegung zu erreichen. Die Kräfte, die durch unsachgemäßes Zerren am Lenkrad (also Krafteinleitung nicht ideal tangential eingebracht) sind m.E. unabhängig vom Lenkraddurchmesser. Weil auch hier das Hebelgesetz gilt. Das so erzeugte Biegemoment auf die Lenkungsachse bleibt auch gleich.



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#13

Beitrag von MadMarx »

@ulrich



anmerkung:

gelenkt wird meist mit der äusseren hand (90% der kraft). daraus ergibt sich ein kräftepaar zwischen hand und widerlager lenkachse. wird das lenkrad kleiner muß das lager der lenkachse mehr kraft aufnehmen, da die tangentialkraft der linken hand größer wird bei gleichem drehmoment.



gruß

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#14

Beitrag von Ulrich »

Na das könnte jetzt sogar noch eine wissenschaftliche Abhandlung werden, wenn wir so weitermachen.



Spass beiseite - mir ging es eingangs nur um die Darstellung, dass der Lenkraddurchmesser in Bezug auf die Beanspruchung der Lenkachsenlager primär unwichtig ist.



Dabei ist zu beachten, dass ja lediglich der Widerstand der Lenkung/Räder überwunden werden muß, um eine Lenkbewegung auszuführen. Das aufzubringende Drehmoment bleibt gleich. Es ändert sich lediglich die einzuleitende Kraft auf den Lenkradkranz.



Ein übermässiges Kraftaufbringen bei kleineren Lenkrädern - so wie Carco es beschreibt - gibt es eigentlich nicht im Fahrbetrieb, denn dann wäre die Lenkung ja zu stark eingeschlagen und man verlässt die ungeplant die Straße.



Das Ganze spielt sich ja nur in einem theoretischen Modell ab. In der Praxis kommen weitere Komponenten dazu.



Dem Gedankenansatz von Chris vermag ich zu folgen, wenn ich von ungleichmäßiger Krafteinleitung ausgehe, z.B. nur mit einer Hand gelenkt, denn die in den Lenkradkranz eingeleitete Tangentialkraft benötigt ja eine Gegenkraft (als Widerlager, damit das Lenkrad nicht weggeschoben wird), die wird dann durch das Lager aufgenommen. Da passt dann auch der Ansatz kleines Lenkrad größere Belastungen bedingt. Bei idealisiertem Lenken mit gleicher Krafteinleitung wäre die Komponente allerdings wieder weg.



Die Nebeneffekte wie Zerren am Lenkrad, Festhalten in Kurven, etc. sind unbestritten. Besonderes breite Reifen haben beim Rangieren und Lenken einen hohen Einfluß auf den Lagerverschleiß (nicht nur an der Lenksäule).



Gruß aus´m Ländle

Ulrich



P.S.: ... denke gerade darüber nach, womit ich mir nun mein heutiges Mittagessen verdient habe !!! - Ich geh´ trotzdem - Mahlzeit.
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#15

Beitrag von Ulrich »

Hallo Harry,



nimm mal eine Hand vom Lenkrad - nach dem Prinzip "aktio = reaktio" muß das Lager die Kraft aufnehmen, die du nun einhändig auf den Lenkradkranz bringst.



Mit beiden Händen die Kraft gleichmäßig auf den Lenkradkranz gebracht - was mein erster Gedankenansatz war - heben sich die Kräfte gegenseitig auf und das Lager erfährt überhaupt keine Kraft.

Aber dieser Ansatz ist nicht praxisgerecht ...



... obwohl, je kleiner das Lenkrad, umso mehr brauchst du beide Hände zum Lenken - auch eine schöne Theorie, die dann sogar zu dem Ergebnis führt, dass bei kleineren Lenkräder die Lager der Lenkachse weniger belastet werden.



Ich glaube wir sollten uns nunmehr den ernsthaften Fragen widmen (oder auch der Arbeit ... ).



Gruß aus´m Ländle

Ulrich



.... wenn ich so aus dem Fenster schaue, ist eine Gummibootsfahrt näher als eine TR-Ausfahrt
Gruß aus'm Ländle
Ulrich
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