Achsschenkel  ***

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

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Gyula
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Achsschenkel

#1

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ich habe heute begonnen die Vorderachse zu zerlegen.
Ich habe die Radnabe abgebaut und begutachte mir gerade den Achsschenkel.
Wie kann man eigentlich beurteilen, ob unzulässiger Verschleiß der Radnabe vorliegt?
Das neue innere Timken - Lager geht auch ohne Fett ganz leicht auf den Achsschenkel.
Radialspiel kann ich keines feststellen - ist auch nicht so einfach, da das Lager ja nicht stabil ist.
Ist aber sicher da, sonst ginge das Lager nicht so leicht zum Aufschieben.
Ähnlich verhält es sich mit dem äußeren Lager.

Die Stellen, wo die Lager sitzen sind schön im 1/100 Bereich zylindrisch (Meßbügelschraube), aber was sagt das schon.....
Gibt es Sollmaße?
Tauschen möchte ich nur, wenn es notwendig ist. Prävention ist hier nicht gefragt.....wer weiß, was ich bekomme.....

Liebe Grüße
Gyula
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Re: Achsschenkel

#2

Beitrag von Gyula »

Hi!

Update:

Am Achsschenkel sind Spuren zu sehen, die auf ein Mitdrehen des Lagers schließen lassen.
Ich vermute mal, dass das normal sein könnte, da die Lager ja nicht aufgepresst werden.
Kann / muss dagegen etwas unternommen werden?
Wie sind eure Erfahrungen?

Bild

Bild

Liebe Grüße
Gyula
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Re: Achsschenkel

#3

Beitrag von Schnippel »

Hallo

ein Lagerring darf sich auf keinen Fall mitdrehen .
Wenn das Mass von 25,40 mm eingehalten wird und dazu das Lager mit einer leichten Vorspannung eingestellt ist dreht sich hier nichts mit.
Ich möchte noch mal betonen ein Kegelrollenlager soll kein Laufspiel somit Lagerluft haben.
Ich weiß im WHB steht es anders, ist allerdings nicht korrekt und führt genau zu dem Verschleiß.

Eins von sehr vielen Beispielen: https://www.skf.com/de/products/bearing ... index.html

VG
Ralf
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Re: Achsschenkel

#4

Beitrag von gelpont19 »

Moin Gyula,

...wenn der innere Träger schon mitläuft, ist Handlungsbedarf. Ich kann beim Wechsel der stubs die uncle jack Variante empfehlen. Vorteil ist : stabiler - durch einen hub zwischen den Lagern wird das kippeln des Grundkörpers verhindert und mit den mitgelieferten shims (dünne Blechringe unterschiedlicher Dicke) kannste das Endspiel sehr fein einstellen und bist nicht mehr von der Endstellung der Kronenmutter abhängig. Fahre die jetzt seit 2012 ca. 20 TKm - das Radlagerspiel hat sich nicht geändert - scheint was für die Ewigkeit zu sein :

Bild

win
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Re: Achsschenkel

#5

Beitrag von Eckhard »

Und um ein Mitdrehen der Lager auf dem Achszapfen zu verhindern habe ich einstellbare Distanzen angefertigt und hier im Forom schon vorgestellt. Heftige Diskussionen über Sinn und Unsinn waren die Folge. Na ja, was solls. Es gibt "Fachleute" die es besser wissen

@Gyula

du bekommst eine PN

Eckhard
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Re: Achsschenkel

#6

Beitrag von Gyula »

Hi!

Win, das sieht ja echt gut aus, wo ist dieses Set her und um wie viele Teuronen zu bekommen?
Die alten Achsschenkel haben immerhin 42 Jahre gehalten....

Ralf, da ist Handlungsbedarf.........was meinst du genau?
Einfach neue Achsschenkel rein?

Liebe Grüße
Gyula
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Re: Achsschenkel

#7

Beitrag von Derfel »

Hallo Gyula

Habe diesen hier gewechselt, da er mit montierten Rad spürbar zuviel spiel hatte und sich nicht mehr nachstellen lies.
muß dazu sagen das ich nur einen gewechselt habe.
Alt und Neu ist offensichtlich.

Bild


(Diese heißdiskutierten Distanzbüchsen eignen sich prima zum herausziehen des Zapfen aus dem Achsschenkel. Einen alten Radlagersatz mit der Büchse dazwischen aufstecken. Dann die hintere Achszapfenmutter öffnen. Dann die Kronenmutter außen zu drehen. So wird der Achszapfen ganz sanft aus dem Schenkel herausgezogen ohne den Schenkel auszubauen oder irgendwie mit dem Hammer zu traktieren)

Gruß
Roman
Wer einatmet muß ausatmen
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Übrigens, mein Hund war reinrassiger Engländer :(
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Re: Achsschenkel

#8

Beitrag von Eckhard »

Derfel hat geschrieben:
(Diese heißdiskutierten Distanzbüchsen eignen sich prima zum herausziehen des Zapfen aus dem Achsschenkel. Einen alten Radlagersatz mit der Büchse dazwischen aufstecken. Dann die hintere Achszapfenmutter öffnen. Dann die Kronenmutter außen zu drehen. So wird der Achszapfen ganz sanft aus dem Schenkel herausgezogen ohne den Schenkel auszubauen oder irgendwie mit dem Hammer zu traktieren)

Gruß
Roman
Also wenn mit dieser mickrigen Kronenmutter der Achsbolzen aus dem Achsschenkel gezogen werden kann dann passt der Konus hervorragend und zeigt ein sauberes Tragbild

Von wegen
Für mich das Thema beendet

Eckhard
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Re: Achsschenkel

#9

Beitrag von mn-nl »

Hi Gyula,

Ersetzen.....

zum Beispiel mit diesen hier:

https://www.racinggreen.de/parts-shop/u ... achszapfen

Marc
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Re: Achsschenkel

#10

Beitrag von Schnippel »

Hallo

bei allen angeboten Bolzen sollte man sehr genau die Maßhaltigkeit prüfen.
Leider gibt es hier ganz beachtliche Streuungen.
Der Lagerinnenring darf sich nur schwergängig auf den Bolzen verschieben lassen.
Kann man den Lagerring einfach hin und her schieben und das Lager sogar leicht kippeln= Ausschuss.
Auch mit Spannhüsen kippelt dann das Lager.
Wer es nicht glaubt ,dazu habe ich Bilder gemacht.
Mit einer Messung wird man dann evtl.feststellen, das die Bolzen 0,01-0,02 mm zu klein sind.

Die USA Bolzen (T.Drews) sind die Besten !
Roadster Factory vertreibt die .
Bei Original Bolzen z.b. von Rimmer (gefallen mir von den originalen am Besten),diese sind 0,01 mm zu dick.
Wunderbar kann man so mit 600 er Schmiergelleinen eine Top Passung für die Lager herstellen und das läuft dann auch perfekt !


Einbauen, Richtig mit Vorspannung einstellen, geeignetes Fett, Fahren !
VG
Ralf
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Re: Achsschenkel

#11

Beitrag von mn-nl »

Oder eben mit die von Uncle Jack Drews....immerhin hat er diese verstärkte Achsschenkel ausgedacht :blumen

Hauptsache die Passung stimmt. Messen ist also angesagt!
Gyula
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Re: Achsschenkel

#12

Beitrag von Gyula »

Hi!

Danke, danke...!
Ich habe nun vermessen:

Zapfen außen: 15,84-------------altes Lager außen: 15,86 - 15,87-----------------neues Timken außen: 15,84 - 15,85
Zapfen innen: 25,38---------------altes Lager innen: 25,38--------------------------neues Timken innen: 25,38

Die Maße bitte nur relativ zu einander sehen, da das Messmittel nicht kalibriert ist.
Das alte äußere Lager ist mit 2-3/100 übermaßig und rumpelt stark, auch nach Reinigung und mit neuem Fett. Dieses Lager ist defekt.
Das alte innere Lager scheint ok. und läuft auch ruhig.

Liebe Grüße
Gyula
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Re: Achsschenkel

#13

Beitrag von darock »

Sammelbestellung Achszapfen? ;D

Sieht bei mir sicher nicht besser aus.

Verspannung muss sein. Bestätigt auch jeder Lager Hersteller. Mich wundert, dass Triumph das anders gemacht hat.

Bernhard
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Re: Achsschenkel

#14

Beitrag von BayernTR7 »

Verspannung muss sein. Bestätigt auch jeder Lager Hersteller. Mich wundert, dass Triumph das anders gemacht hat.

Bernhard
Das wurde damals wohl öfter nach dem Moto "try and error" gemacht. Beim TR7 gab es im ersten Jahr eine Hinterachse mit Kugellager und Fest-Los-Lagerung, die zu schwach dimensioniert war. Diese wurde dann durch eine stärkere ersetzt, die auch im Rover SD1 eingesetzt wurde. Sie hat ein Kegelrollenlager, das unverspannt als Fest-Los-Lager eingesetzt ist. Die Halbachse wird in einer Richtung nur durch den Simmering gehalten. Funktioniert aber so klaglos. Wenn man so eine Achse überholt, stellt es einem als Ingenieur schon erst einmal die Haare auf.
:kopfklatsch :kopfklatsch
Stellt man beim TR7 die Vorderachslager nach Handbuch ein, so machen es die Werkstätten meistens, dann hat man auch keine Vorspannung und das Lager ist nach 500 km hin.

Die Ingenieure gingen halt wohl damals in England auf keine deutsche oder österreichische TU.
Warum soll es bei den Vorgängermodellen besser sein.
Wollte das nur hier mal für die Siebener Fraktion anmerken. Auch dort ist Vorsicht angesagt.

:rally: :rally:
Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau

Peter
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Re: Achsschenkel

#15

Beitrag von MadMarx »

Schnippel hat geschrieben:Hallo

ein Lagerring darf sich auf keinen Fall mitdrehen .
Wenn das Mass von 25,40 mm eingehalten wird und dazu das Lager mit einer leichten Vorspannung eingestellt ist dreht sich hier nichts mit.
Ich möchte noch mal betonen ein Kegelrollenlager soll kein Laufspiel somit Lagerluft haben.
Ich weiß im WHB steht es anders, ist allerdings nicht korrekt und führt genau zu dem Verschleiß.

Eins von sehr vielen Beispielen: https://www.skf.com/de/products/bearing ... index.html

VG
Ralf
man sollte die vorspannung im betrieb und das einstellspiel im kaltzustand unterscheiden.
ja, wenn das auto fährt, sollten die lager leicht vorgespannt sein, wenn alles abgekühlt ist, hat man ein leichtes spiel am lager.
das hängt damit zusammen, daß durch die bremse die radnabe sich ausdehnt und das lagerspiel verkleinert.
darum hat triumph und auch andere autohersteller ein kleines lagerspiel im kaltzustand vorgesehen.

wenn ich meine vorderachse zusammenbaue, dann schmiere ich nicht nur die lagerkörper, sondern auch die welle, auf der die lagerringe sitzen. dann können sie im kaltzustand sanft auf der welle gleiten, bis durch die steigende temperatur die vorspannung hergestellt ist.

ich vermute, daß viele monteure die welle nicht schmieren.
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