falsche Zündspule?

Zündung, Anlasser, Lichtmaschine, Beleuchtung, Hupe, Blinker, Radio...

Moderator: TR-Freunde-Team

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falsche Zündspule?

#1

Beitrag von Marschall »

Hallo TR-Freunde,
lacht bitte nicht: Als ich letztes Wochende die erste größere TR-Ausfahrt machen wollte (TR6 Bj. 1975, US-Vergasermodell), kam ich auf dem ADAC-Abschleppwagen zurück. Diagnose des ADAC-Mannes: Kondensator durchgebrannt und daher die Unterbrecherkontakte miteinander "verschweißt". Der "gelbe Engel" vermutet, dass die Zündspule, die der Vorbesitzer eingebaut hat, zu stark ist. Es ist eine blaue (aber keine Bosch!) mit einer unleserlichen Beschriftung ("HSB" oder "HBS"?).
Was denkt Ihr darüber?
Viele Grüße,
Dieter.
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#2

Beitrag von mn-nl »

Hallo Dieter,

Dein Auto sollte ueber dieses Wiederstandskabel verfuegen. Die Spannung sollte eher noch auf 6 bis 7 Volt zurueckfallen, nur beim anlassen liegen 12 Volt an, solange der Startmoter betaetigt wird.

Fuer bestimmte Zuendspuelle wird das Wiederstandskabel ueberbrueckt und auf die (mehr uebliche) 12 Volt umgestellt.

Ich bin wie Harry der Meinung die rote Bosch funkt ganz toll, allerdings ist die meines Erachtens weniger geeignet fuer die standard Lucas Zuendanlage. Da sollte man zuerst auf Elektronisch umstellen?

Ansonnsten wird die (rote) Zuendspuelle im normalen Einsatzbereich viel zu Heiss weil sie nicht ausgelastet wird und wird dementsprechend schnell den Handtuch schmeissen (und das bringt noch mal ein Hueckepack-heimfahrt per ADAC ;D ).

Schaue erst mal nach ob alles noch Standard ist, anhand einen Elektroplan. Danach lasst sich naeheres feststellen.

Gruesse, Marc
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#3

Beitrag von Pioniergeister »

mn-nl hat geschrieben: Ansonnsten wird die (rote) Zuendspuelle im normalen Einsatzbereich viel zu Heiss weil sie nicht ausgelastet wird....

Gruesse, Marc
:? verstehe ich nicht,
kannst du das näher erklären,

Gruss
Alois
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#4

Beitrag von Schnippel »

##
Zuletzt geändert von Schnippel am 02.03.2008, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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#5

Beitrag von Josa »

Hallo Dieter,

deine defekte Zündspule kenne ich, ist ein billiges Angebot aus dem üblichen Autoteilezubehör. Im Prinzip ist die nicht schlecht, solange sie richtig betrieben wird (Vorwiderstand).
Ich hatte diese Spule ich auch mal einen Momat drin und hatte trotz korrektem Vorwiderstand nach wenigen 100Km bereits stark verschlissene Kontakte.
Hier kommen mehere Dinge zusammen:
1. Die Spule liefert eine höhere Zündspannung, d.h., sie muss auch mehr Ernergie aufnehmen. Da die Betriebsspannung bei etwa 7Volt liegt, muss der Strom höher sein ( P = U x I). Dieser Strom fließt über die Unterbrecherkontakte und "verbrennt" die Kontakflächen schneller. Es entstehen noch ein paar sekundäre Effekte (z.B. Abreislichtbogen, Kontaktabstand der Z-kerzen), die hier aber nicht weiter wichtig sind.

2. Seit den Neunzigern werden praktisch keine Fahrzeuge mehr ohne elektronisch gesteuerter Zündung gebaut. Die Hersteller von Unterbrecherkontakten haben die Produktions ausgelagert oder ganz eingestellt. Die verwendeten Kontaktmaterialien haben nicht mehr die ursprüngliche Qualität bzw. Spezifikation. Daher der schnellere Verschleiß der Kontakte.

3. Die originale Zündanlage der 6-Zyl. TRs war bereits überfordert, eigentlich hätte zumindest zwei Kontakte in den Verteiler gehört. Vielleicht haben die Verantwortlichen bei Triumph gedacht, dass man den Langhuber eh nicht über 4000 Upm dreht... :kopfklatsch

Ich würde die abraten, die Rote einzubauen (egal ob von Bosch oder Noname), es sei den, du bekommst noch einen originalen U-Kontakt. Die blaue Bosch ist noch OK, dann aber alle 1000Km die U-Kontake prüfen und neu ggf. neu einstellen.
Ansonsten empfehle ich dir eine kontaktlose Zündung, der Motor läuft besser und verbraucht weniger. Da wäre die Rote dann richtig.

Gruß
Josa
Da aber die Zündleistung mit
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#6

Beitrag von mn-nl »

Eine mechanische Zuendung (von Lucas zB) hat eine konstante Winkel (teil einer Umdrehung) wo die Zuendspuelle geladen wird. Das heisst das die Zeit das Ladestrom zum Zuendspuelle lauft bei niedrige Drehzahlen laenger ist, bei hohere Drehzahlen kuerzer wird.

Eine moderne elektronische Zuendung begrenzt die Ladezeit, unabhangig vom Drehzahl.

Aus diesen Grund wird die Leistung von die serienmaessige Zuendspuelle gerade bei hohere Drehzahlen nachlassen, weil nicht mehr optimal aufgeladen wird, gerade in eine Lage wo Leistung gefoerdert wird. Fahrt man oft in diese Unstande (ich sage nur: MadMarx :D ), so verbaut man eine Hochleistungs-zuendspuelle. Eine blaue oder rote Bosch.

Fahrt man aber hauptsachlich Spazierfahrten so wuerde in diesen Fall die Hochleistungszuendspuelle gerade viel zu lange aufgeladen werden. Und wird zu heiss.

Soweit die Theorie. Sagt Ralf mit seine Erfahrung aus der Praxis das die rote Bosch das alles verkraftet, hat er recht. Ich kenne nur die Theorie da meine Rote noch auf das Regal liegt um gleichzeitig mit Elektronische Zuendung verbaut zu werden!

Gruesse, Marc
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#7

Beitrag von Schnippel »

##
Zuletzt geändert von Schnippel am 02.03.2008, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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#8

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo,
dieser Vorwiderstand hat den hauptsächlich den Effekt, dass die obere Grenzfrequenz der Zündanlage angehoben wird,
es muss natürlich um den Spannungsbetrag, den der Widerstand verbraucht, mit Stromerhöhung (weniger Windungen in der Spule und stärkerer Draht ) kompensiert werden, damit die Zündleistung wieder erreicht wird,

die Spule darf nicht, wie Ralf schon angesprochen hat, ohne Widerstand betrieben werden,
außer mit einem spezielen Elektronik-Modul, dass den Strom kontrolliert,
hat ja Marc im Sinn,
:hm: was hast du den in der Schublade, Eigenbau???
Gruss
Alois
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#9

Beitrag von mn-nl »

Nein, 123 ;D

(Aber erst das Getriebe, dan 'APK' (sprich TUV), dan 123, dan Baden Baden!)

Marc
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Zündspule

#10

Beitrag von Marschall »

Hallo TR-Freunde,
ich habe mir bei einem Bosch-Dienst jetzt eine rote Bosch-Zündspule und einen Vorwiderstand ausgeliehen und versuchsweise einbebaut. Den Widerstand habe ich zusammen mit der Zündspulenschraube direkt am Motorblock angeschaubt. Meint Ihr, er verträgt die dortige Hitzeentwicklung?
Der Motor läuft gut damit (noch?!).
Viele Grüße,
Dieter.
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#11

Beitrag von crislor »

Wenn Du lange Freude an ihr haben möchtest schau zu, dass Du die Zündspule schnellstens an den Innenkotflügel oder so schraubst :!:
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#12

Beitrag von mn-nl »

Hallo Harry,

Die Startanhebung erfolgt durch das Weisse Kabel mit Gelben Streiffen das sowohl an Klemme C4 vom Starterrelais wie an der Zuendspeulle liegt. An letzteren zusammen mit das Pink-Weisse Widerstandskabel.

Ich dachte das Widerstandskabel reduziert die Spannung an der Spuelle um die Helfte, deswegen 6~7 Volt. Vielleicht hast du ja recht.


@All:
Moechte man, beim '73+ TR6, immer 12 Volt an der Spuelle haben, kan man das Weiss-gelbe Kabel von C4 am Starterrelais umstecken am Sicherungskasten, dort wo das Weisse Kabel angeschlossen ist. Es solte eine Klemme frei sein UND das Weiss-gelbe Kabel ist dafuer lange genug...

Gruesse, Marc
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#13

Beitrag von Pioniergeister »

@Marc,
war irgendwas von 1,4 Ohm Spule und 0,7 Ohm Wid.-Kabel,
also etwa 2/3 der Bordspannung an der Zündspule im Stand,
wenn er läuft liegen in dem Augenblick wo der Unterbrecher geöffnet hat etwa 14V an,
also wird sich der gemessene Wert dazwischen mitteln,

wenn du deinen Zündkreis nicht noch mehr belasten willst, sind jetzt schon etwa 6 Amp.
würde ich zum entlasten vom Zündschloß ein Relais mit Sicherung einbauen,
Hauptstrom von der Lima abgenommen ist dein Radio nicht so sehr von Störgeräuschen beaufschlagt,
:laughing: jetzt müßtest du deine Pläne wieder umzeichnen,

Gruss
Alois
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#14

Beitrag von mn-nl »

Hallo Alois!

:?
Einen Vorteil habe ich: Radio ist nicht drin, hoert man eh nicht und die Musik der 6 Zyl moechte ich nicht vermissen! ;D

(In Richtung B-B ist wohl ein ipod angesagt?)

Marc
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#15

Beitrag von Alexe »

Hallo

ich hatte früher die rote von Bosch drin, zusammen mit Petronix.
Die Spule war mit Vorwiderstand an 12V betrieben, die Spannungsversorgung hatte ich neu verlegt, da das alte widerstandskabel sehr marode war.
Montiert hatte ich sie auf der Pedalbox, die Befestigungsschrauben, passen vom Abstand hervorragend zur Halterung der Spule.


Ergebnis: War nicht besser oder schlechter als Früher, mit der Goldenen
Lukas, (6V Variante über Widerstandskabel, es kamen nur noch 5-6V an)
oder mit der blauen direkt an 12V.

Die Rote hat sich jedoch auch auf der Pedalbox, sehr stakt erhitzt, vor allem der Vorwiderstand wurde extrem Heiß, jedoch hat sie durchgehalten.

Ich denke, eigentlich ist es egal welche Zündspule man nimmt, es sollten eben nur Markennamen sein, wobei auch Bosch seine Blaue oder Rote in irgendwo fertigt. Lukas gold ist auch ok. (und billiger) Achtung hier gibt es auch die 6V Varinate fürs Widerstandskabel, und eine 12V Variante ohne)
Wichtig ist eben ob diese mit oder ohne Vorwiderstand laufen muss, und ob man das Widerstandskabel aus dem Kabelbaum nimmt oder der Vorwiderstand der mitgeliefert wird.

Wenn man die Spule vom Motorblock wegnimmt kann es jedenfalls nicht schaden, da es dann nicht so heiß ist, jedoch wird die Spule auch von alleine Heiß genug.

Alles in Allem, Leistung Preis und Qualität würde ich die goldene Lukas nehmen. Bosch (vor allem die rote) ist extrem teuer.

Gruß

Alexe
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