Bremskraftverstärker und Rückschlagventil

Scheibenbremsen, Trommelbremsen, Bremskraftverstärker, Hauptbremszylinder, Hydraulik...

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Ronald
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Bremskraftverstärker und Rückschlagventil

#1

Beitrag von Ronald »

Hi Leute!

Als ich gestern eine etwas längere Tour nach Hause gefahren bin musste ich auf halbem Wege mal ne Tanke ansteuern. Kaum im Leerlauf angekommen höre ich ein Klackern-Knacken irgendwo hinter Tacho bis Motorraum. Haube auf und das Geräusch kam wohl vom Bremskraftverstärker. Als ich den Unterdruckschlauch abgezogen habe wars verschwunden. Ich nehme mal an, dass es wohl am Rückschlagventil lag. In erster Panik bin ich dann ohne Bremskraftunterstützung zurückgefahren. Das geht ja mit unseren Autos noch gerade so. Heute habe ich mir mal ein bisschen angeschaut wie so ein BKV eigentlich funktioniert.
Problem dabei, wie funktioniert denn das Rückschlagventil genau?
Wenn ich richtig gelesen habe, soll es verhindern, dass der Unterdruck im BKV beibehalten wird, auch wenn der Unterdruck in der Ansaugbrücke abfällt. Stimmt das so?
Und woher kommt das Geklacker? Schwingungen? Wenn ja, woher? Habe ich evtl. ein anderes Problem vergaserseitig? Oder ist nur das Ventil zu tauschen und alles ist okay?
Was mir in diesem Zusammenhang noch aufgefallen ist ist folgendes:
Einen Tag vorher habe ich mal die Unterdruckuhren an den Weber-Vergasern angeschlossen. Ergebnis war, dass 5 Zylinder gleichmässige Werte lieferten, nur der 5.Zylinder einen etwas geringeren Unterdruck aufwies und beim Gas geben auch wesentlich heftiger ausschlug als die anderen. Und genau am 5.Zylinder sitzt ja der Unterdruckanschluß für den BKV. Kann das irgendwie in Zusammenhang stehen?

Dann kommt da noch eine weitere Kleinigkeit hinzu. Bei Leerlaufdrehzahl fängt manchmal die Bremswarnleuchte an zu flackern. Sobald man auch nur leicht Gas gibt geht die wieder aus. Komisch daran ist, dass entgegen des Werkstatthandbuchs bei mir gar kein Stecker o.ä. an dem PDWA dran ist!? Gibt es da noch andere Möglichkeiten wo der Schalter sitzt? Und vor allem, kann das jetzt mit dem oben genannten Problem zusammen hängen? Das Geflacker trat nämlich schon früher auf!?

Könnt Ihr mir da Rat geben oder die Zusammenhänge erklären? Bin da am rätseln was wie wo welche Auswirkung denn nun haben kann!?

Gruß
Ronald
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Garfield
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#2

Beitrag von Garfield »

In diesem Zuge habe ich auchgleich noch eine Frage: Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn man kein Rückschlagventil hat??? :?

Gruß

Peter
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sixpack
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#3

Beitrag von sixpack »

... dann baut der Bremskraftverstärker keinen Unterdruck auf und du mußt zimlich kräftig das Pedal treten ... :!:
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mn-nl
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#4

Beitrag von mn-nl »

Ohne Rueckschlagventil funktioniert der Servo nicht mehr bei Motorausfall. Mit Ventil kann man noch ein bisschen bremsen mit Servo-unterstuetzung.

Es schadet nicht ein zweites Ventil im Schlauch zu bauen. Aeltere BMW's hatten das zB. Kostet nur ein paar Euri und schliesst die Verdacht auf diesen fehler aus. Das TR ventil ist um ettliches Teuerer!

Marc
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#5

Beitrag von mn-nl »

Ohne Rueckschlagventil funktioniert der Servo nicht mehr bei Motorausfall. Mit Ventil kann man noch ein bisschen bremsen mit Servo-unterstuetzung.

Es schadet nicht ein zweites Ventil im Schlauch zu bauen. Aeltere BMW's hatten das zB. Kostet nur ein paar Euri und schliesst die Verdacht auf diesen fehler aus. Das TR ventil ist um ettliches Teuerer!

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#6

Beitrag von Pioniergeister »

bei der Standart-Vergaseranlage unterstützen sich abwechselnd 6-Zylinder mit dem Unterdruck weil sie mit einer Brücke verbunden sind,
dein Bremssystem hat nur einen Zylinder
das heißt, daß nur bei jeden zweiten Umdrehung ein Vakuum aufgebaut wird
das Rückschlag-Ventil muß also ein zurückströmen der Luft verhindern und somit mehr Speicherleistung bringen als ein Standart-System.

ohne Ventil wird warscheinlich die Bremsanlage pulsieren

möglicherweise kommt der "Flattermann" von einer undichten Membrane oder doch Rückschlag-Ventil des BKV

Alois
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Garfield
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#7

Beitrag von Garfield »

Hm. Ein Pulsieren der Bremse konnte ich bisher nicht feststellen. Ist es möglich, daß im Hauptbremszylinder ein Ventil eingebaut ist?

Gruß

Peter
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sixpack
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#8

Beitrag von sixpack »

@ Garfield ...

Was haste denn für ein Problem mit der Bremse? :hm:
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Garfield
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#9

Beitrag von Garfield »

@sixpack

Eigentlich gar keins. Nur, daß bei meinem TR ein solches Rückschlagventil völlig fehlt... :?

Gruß

Peter
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sixpack
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#10

Beitrag von sixpack »

Wo der Unterdruckschlauch in den Bremskraftverstärker geht ist eine Gummidichtung (im Bremskraftvestärkertopf) in der ein weißes Plastikteil (Rückschlagventil mit Schlauchaufnahme) steckt. Und das Teil ist nicht vorhanden? Wo geht der Schlauch denn hin... ? :hm:

Ich denke mal, du meinst dass das Ventil "freifliegend" im Schlauch montiert ist. ist es aber nicht. Es ist eben der Nippel im Bremskraftverstärker. Das Ventil wird einfach in die Gummidichtung eingedrückt und der Schlauch montiert/fixiert... fertig! Zur Funktionsprüfung einfach Schlauch demontieren und vorsichtig (!) das Ventil raushebeln. Durchpusten und saugen... dann merkt und spürt man die Funktionsweise des Teils. Theoretisch kann der Gummiring/Dichtung im Laufe der Zeit undicht werden. Dann eben eine neue reindrücken. Wird der Bremskraftverstärker undicht hört man das ...ein sehr leise zischendes Geräusch (eindringende Luft). Ist aber eher selten.
Zuletzt geändert von sixpack am 01.06.2006, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Garfield
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#11

Beitrag von Garfield »

Das meinte ich mit der Frage, ob das Ventil eigebaut ist. Ich habe das auch schon mal mitten im Schlauch gesehen - und dort ist bei mir keins.

Bin beruhigt! :kiss:

Gruß

Peter
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sixpack
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#12

Beitrag von sixpack »

Ok, alles in Ordnung an deinem Schlitten :D Aaaaber ... wer bremst verliert! ;D
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Bremskraftverstärker und Rückschlagventil

#13

Beitrag von tr-projekt »

Hallo Ronald,
ein Kommentar zu der weiteren Kleinigkeit:

Vorweg die Funktionsbeschreibung Bremswarnleuchte und Öldruckwarnleuchte im Tacho (vorausgesetzt das Fahrzeug ist richtig verkabelt):
Bei Zündung ein müssen beide glimmen.
Wenn der Motor läuft, genügend Öldruck bringt und die Bremse ok ist gehen beide aus.
Bei Undichtigkeiten im Bremssystem verschiebt sich der Kolben im PDWA und die Bremswarnleuchte leuchtet voll.
Wenn der Öldruck zu weit abfällt glimmen beide Lampen.

Da der Stecker am PDWA nicht gesteckt ist wird das flackern der Bremswarnleuchte nicht an der Bremse liegen.
Eigentlich müßte aber dann auch die Öldrucklwarnleuchte im Tacho flackern (eventuell Glühlampe defekt?)

Gruß, D.E.
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Ronald
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#14

Beitrag von Ronald »

Hallo D.E.,

Danke für die Erklärung!

Die Öldrucklampe funktioniert, das habe ich nachgeschaut. Ich müsste im Fall des Flackerns der Bremsdruckwarnleuchte nochmal die Öldrucklampe rausnehmen. Vielleicht habe ich das bisher nur übersehen bei dem kleinen Dingen. Mein Öldruckmanometer zeigt aber selbst bei warmen Öl nie unter 25 psi (knapp unter 2bar, oder?) an. Da ich vor einiger Zeit das mechanische gegen ein elektrisches getauscht habe und beide etwa gleich anzeigen, gehe ich davon aus, dass der Öldruck okay ist.

Ich werde aber nochmal die Verkabelung genau überprüfen. Irgendwo muss die vermeintliche Bremsdruckwarnleuchte ja den Strom herbekommen. Würde mich nicht wundern, wenn ich da noch irgendwo an einer Bremsleitung was finde :? ....

Gruß
Ronald
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#15

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo,

wie wird den eigentlich bei dem PI der Unterdruck abgenommen?
ist da irgendwo ein Summierglied oder hängt der auch an einem einzelnen Ansaugtrackt wie bei Ronald?

Ronald,

wenn der PI mit dem BKV an allen 6-Töpfen hängt, würde ich das irgendwie übernehmen
dann wird der Unterdruck ruhiger

Alois
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