Synchronisation >> Verständnis?

Einspritzventile, Einspritzpumpe, mechanisch, elektronisch...

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tomkiss
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Synchronisation >> Verständnis?

#1

Beitrag von tomkiss »

Hallo Gemeinde,
Ich möchte zuerst einmal ein Paar Bilder vorrausschicken , da fällt vielleicht das erlären einfacher.
PI_Betätigung_Klein1.jpg
PI_Betätigung_Klein2.jpg
PI_Betätigung_Klein3.jpg
Zu sehen ist mein PI Gasgestänge 143PSser.
Oben auf der Betätigungsstange für die Drosselklappenwelle ist eine rund Blechsicherungsscheibe aufgeschoben.
Gehe ich recht der annahme das dieser Clip ein gewisses Abstandsmaß zu dem darunterliegenden "Teller" der Betätigungsstange aufweisen muss?
Jetzt ist es so das der Blechclip die Drosselklappe spielfrei hält...jede Änderung an der Drosselklappeneinstellschraube zieht mir also die Betätigungsstange mit hoch oder runter.
Kann das der Grund sein das meine sychronisation eher bescheiden ist?

Gruß
Tom
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altana
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#2

Beitrag von altana »

Hallo Tom, die von Dir beschriebene Blechsicherungsscheibe ist eine Federklemme, deren Stellung oder Position keinen Einfluss auf die Synchronisation hat! Sie hat m.E. eine Sicherungsfunktion, und sollte eng auf dem Drosselspindel-Sechskant aufliegen. D.h., nach dem Drehen der 3 Verbindungsstangen rauf oder runter zum Zwecke der Einstellung sollte sie einfach wieder gegen den Sechskant geschoben werden. Kontrolliere vielleicht erstmal, ob und wieviel Spiel die Gewindezapfen dieser Sechskantspindeln haben, in den Aufnahmelöchern der Drosselklappenwellen-Hebel...... das summiert sich! Viel Erfolg Rainer
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#3

Beitrag von Eckhard »

altana hat geschrieben: 18.05.2017, 13:17 Hallo Tom, die von Dir beschriebene Blechsicherungsscheibe ist eine Federklemme, deren Stellung oder Position keinen Einfluss auf die Synchronisation hat!
Falsch
An der gezeigten Stelle muss ein deutliches Spiel vorhanden sein. Sonst ist nicht möglich die Drosselklappen unabhängig voneinanden einzustellen

Eckhard
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#4

Beitrag von Willi »

Richtig Eckhard,

die Synchronisation soll lt. WHB an zwei Punkten erfolgen:

Im Leerlauf
sind alle Drosselklappen vollständig geschlossen. Der Motor atmet nur über die Leerlauf- Einstellschraube (und dem bisschen Blowby an den Drosselklappenwellen).

Bei ca. 3000 U/min
werden die Drosselklappen mit den unteren Schraube einzeln synchronisiert. Anschliessend wird nochmal kontrolliert, ob die Leerlaufeinstellung noch stimmt.

Es muss also ein Spiel an der fraglichen Stelle sein, sonst kann man nur entweder das Eine oder das Andere sauber einstellen.

Willi
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tomkiss
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#5

Beitrag von tomkiss »

Genau so hat es sich mein Kopf auch ausgedacht.
Hatte es also zu gut bei der Montage gemeint und alles spielfrei montiert.


Gruß
Tom
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#6

Beitrag von hneuland »

aufschlussreiche Beiträge! Zeigt, dass es sich lohnt, auch bei scheinbarem "Kleinkram" im Forum nachzufragen. Danke Eckhard und Willi für die kurze aber prägnante Erklärung. :klatsch:
Auch in meinem Auto sitzen die Federringe fest auf dem Gestänge, vielleicht schon seit Jahrzehnten (?) :-o

Liebe Grüße
Horst
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#7

Beitrag von re-hiker »

Hallo Tom
Wenn dann an der oberen Einstellmöglichkeit die Schraubenschlitze ausgebrochen sind gibt es von den meisten Lieferanten für etwa € 45,- einen Satz mit drei "Einstellstängeli" Diese haben je ein Rechts- und ein Linksgewinde sowie zwei Kugelgelenke und erlauben es die Drosselklappen unabhängig voneinander, einfach aber nahahezu perfekt einzustellen. Hilft auch bei frühen Einspritzern ohne Luft-Einstellschraube. Bin im Moment am experimentieren mit dem Einbau eines Ventil aus der Getränkebranche.

Gruss, Robert
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#8

Beitrag von Willi »

DIe Stangen mit den 2 Kugelgelenken sind aus genau den oben angeführten Gründen ungeeignet. Sie erlauben nur die Einstellung im Leerlauf oder bei 3000 U/min. Im Prinzip haben sie die gleiche Wirkung wie ein spielfrei eingestelltes Originalgestänge.

Sie funktionieren nur deshalb einigermaßen, weil im Leerlauf die Verbindungsschläuche zwischen den Drosselklappenpaaren für Ausgleich sorgen. Ein BKM Teil, auf das ich auch hereingefallen bin, bevor mir die Funktion des Originals klar war.

Willi
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#9

Beitrag von Eckhard »

Willi hat geschrieben: 19.05.2017, 14:21 DIe Stangen mit den 2 Kugelgelenken sind aus genau den oben angeführten Gründen ungeeignet. Sie erlauben nur die Einstellung im Leerlauf oder bei 3000 U/min. Im Prinzip haben sie die gleiche Wirkung wie ein spielfrei eingestelltes Originalgestänge.

Sie funktionieren nur deshalb einigermaßen, weil im Leerlauf die Verbindungsschläuche zwischen den Drosselklappenpaaren für Ausgleich sorgen. Ein BKM Teil, auf das ich auch hereingefallen bin, bevor mir die Funktion des Originals klar war.

Willi
Auch ich habe eine gewisse Zeit gebraucht bis ich die Funktion des Spiels an besagter Stelle kapiert habe

Die Verbindungsstangen wurden von mir leicht abgeändert nachgebaut. Das Prinzip natürlich beibehalten

Eckhard
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#10

Beitrag von tomkiss »

Das heißt also die Clips sind nur eine Art montagehilfe damit nicht alles auseinander fällt beim zusammenbau oder auch demontage. Sie haben keinen direkten Einfluss bei der Funktion des Gestänges wohl aber einen Einfluss wenn das Spiel nicht gegeben ist. Habe jetzt gut 8mm Spiel eingestellt und werd heute nachmittag mich mal ans synchronisieren machen.

Gut das wir mal darüber gesprochen haben.
@Eckhard...hast du mal ein Bild von deinen Stangen?

Gruß Tom
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#11

Beitrag von Schnippel »

Hallo Tom

das ist zu viel. Nach deiner Einstellung kannst du das verringern.
Diese Clips haben schon eine Funktion und zwar sollen sie unter anderem auch dafür Sorgen das die Wellen bei Versagen oder Schwergängigkeit der Rückstellfeder die
Klappen wieder geschlossen werden.
Zum Einstellen der Klappen braucht man in der Regel keine Messuhren.
Das kann zuerst ohne, das die Maschine läuft erfolgen.
Vorraussetzung die Gewindestangen sind leichtgängig.
Nun dreht man die Gewinde-Stangen soweit das alle Klappen geschlossen sind.
Das kann man soweit wunderbar mit den Augen beobachten.
Maschine starten mit dem Leerlaufventil gewünschte Drehzahl einstellen.
Maschine wieder abstellen.
Jetzt kann man mit leichter Betätigung des Gestänges wieder per Auge genau sehen,wann die klappen angehoben werden.
Bei unterschieden, die Gewindestangen demendsprechend einstellen. Auch der tote Gange ist hier jetzt fast egal !
Das macht man so lange bis allein schon visuelle die Klappen an den Hebeln alle gleich angehoben werden.
Nun Maschine starten, jetzt jeweils leicht das Gas aufziehen ,die Maschine wird jetzt sicher schon sehr gut gleichmäßig sauber Hochlaufen.
Stellt man nun fest, das z.b. 3-4 hinter oder vorher laufen wollen, dementsprechend die Gewindestangen korrigieren.
Passt alles Mutter unten Gegenziehen,evtl. dann den Clip oben ein wenig nachdrücken auf ca 2 mm.
Nachdem ich das zig mal hatte das mit Messuhren kein schöner Motorlauf zustande kam, habe ich das jetzt sein gelassen und stelle nur noch nach Rundlauf ein.
Funktioniert aus meiner Sicht wesentlich besser.

Munter bleiben
Ralf
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#12

Beitrag von BayernTR7 »

Hallo Schnippel,


kann Dir nur Recht geben. Auch beim TR7 geht es mit gutem Auge mechanisch genauer als mit den Unterdruckuhren. Mit denen kann man dann die Einstellung zur Not überprüfen.
Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau

Peter
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#13

Beitrag von altana »

Dem Beitrag von Ralf ist nichts hinzuzufügen, so funktionierts! Bei dem Ziel, alle DroKla-Paare gleichmässig geschlossen zu bekommen, spielt der Sicherungsclip keine Rolle!
Allerdings sollten, wenn der LL immer noch nicht zufriedenstellend ist, nicht nur die DroKla-Paare, sondern dann auch die einzelnen DroKla miteinander abgestimmt werden.
Auch das geht mit dem Auge: Ausbau der Ansaugstutzen, Raum dunkel und gegen kleine Lichtsquelle halten. Man sieht von aussen nach innen genau, wo die einzelne DroKla nicht richtig schließt oder doll abweicht. Schrauben lösen und DroKla-Welle solange schnappend schließen lassen. Irgendwann passts.
Eine abschließende Prüfung jeder DroKla bei wieder laufendem Motor, nicht mit Unterdruckmesser, sondern mit Luftstrom-Synchrontester kann aber grundsätzlich nicht schaden. Rainer
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#14

Beitrag von Willi »

Man kann es auch kompliziert machen. Selbst die beiden DroKla eines neuen Paares sind nie identisch. Dafür ist die Kontruktion zu einfach. Genau deshalb ist die Entkopplung wichtig. Man erspart sich durch diesen Trick in der Großserienproduktion eine Genauigkeit, die nur Geld kostet und nichts bringt. Wen es interessiert; hier mein Vorgehen bei der DroKla Synchronisierung:

Auto warm fahren, Sammelrohr abnehmen und Gaszug entspannen. Drosselklappen sind alle geschlossen. Motor starten, Leerlaufdrehzahl an der Einstellschraube auf ca. 800 U/min einstellen. Sicherstellen, dass der Motor beim Hereinschrauben der Leerlaufschraube abstirbt.

Wieder anlassen. Mit dem Handballen eine Drosselklappe nach der anderen zuhalten. Wahrscheinlich haben alle Drosselklappen ein geringes Leck. Die Leerlaufdrehzahl wird also absinken. Je größer der Spalt, desto mehr sinkt die Leerlaufdrehzahl. Bei jedem DroKla- Paar die DroKla merken, bei der der Drehzahlverlust am größten ist.

Einen Holzklotz oder ähnliches nehmen um die DroKla-Welle in der Stellun 2500- 3000U/min zu blockieren. Nicht den Gaszug benutzen. Mit einem Synchro- Tester an den vorher ausgewählten DroKla messen und an den unteren Stellschrauben synchronisieren.

Blockade der DroKla-Welle entfernen. Kontrollieren ob die Leerlaufeinstellung noch stimmt.

Gaszug mit leichtem Spiel einstellen. Sammelrohr wieder montieren.

Obiges Vorgehen genügt, um die DroKla vernünftig einzustellen. Den durch starre Kopplung unvermeidbaren Fehler zu minimieren ist zwar eine Herausforderung, aber vollig unnötig.

Willi
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Re: Synchronisation >> Verständnis?

#15

Beitrag von yxc »

...es ist richtig, dass ein festes und ein loses Ende bei der Zugstange quasi spaltüberbrückend im LL wirkt.

Die eigentliche Ursache für ungut große spaltmaße im Leerlauf liegt meist jedoch in ausgeschlagenen Drosselklappenwellen!

Dieses Spiel ist nicht über das Gestänge wegzujustieren, man verlagert dann die nichtlinearitäten in den teillastbereich!

Sind diese spielfrei und dicht gelagert (Kugellager, dichtringe) und die Drosselklappen paarweise justiert ( siehe altana, Licht, Zigarettenpapier ) sieht die Sache schon anders aus. Kann ich allen Pi aspiranten nur zu raten....!

Dann können auch starre Zugstangen eingesetzt werden, ich habe an dieser Stelle das komplette seriengestänge verbannt und selbstgebastelte ware eingesetzt, das zeitigt ein sehr direktes ansprechverhalten...

VG
Jürgen
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