Zylinderkopfdichtung aus Kupfer.

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Willi49
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Zylinderkopfdichtung aus Kupfer.

#1

Beitrag von Willi49 »

Hallo liebe TR-Schrauber,
in den 70ern war es Mode die Kopfdichtung selbst aus Kupper zu schnitzen, insbesondere bei getunten Motoren wurden die dann verbaut, derer gab es damals reichlich.....
Kennt jemand die Gründe, warum das aus der Mode gekommen ist?
Insbesondere die technischen Grundlagen für solch ein Schnitzwerk würden mich sehr interessieren.
Ich habe die Möglichkeit mit Wasserstrahl solche Teile Haargenau fertigen zu lassen. :heilig:
V.G. Willi

.......dont dream do it.....
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MadMarx
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#2

Beitrag von MadMarx »

2005 habe ich einige experimente mit blechdichtungen aus kupfer gemacht. selbst gefertigt mit bohrer, blechschere und feile.

die versuche waren nicht erfolgreich, es pfiff immer zwischen #2 und #3 durch. an dieser stelle ist der kopf zu weich.

gruß
chris
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TR6Chris
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#3

Beitrag von TR6Chris »

Hallo,

das von madmarx gesagte kann ich bestätigen.

Im Verlauf meiner Motorrevision wurden auch verschiedenste Dichtungen ausprobiert. Die Kupfervariante war dabei die schlechteste.

Gruß
Chris
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Willi49
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#4

Beitrag von Willi49 »

Hallo MadMarx,
wie dick war Dein Kupfer und war es vorher ausgeglüht und, und , und....
:genau: Danke
Willi
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crislor
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#5

Beitrag von crislor »

Ich habe die Kupferdichtungen immer von Cambridge Motorsport bezogen. Die hatten eine Dicke von 0,6 oder 0,7mm. Soweit ich weiss bekommt man sie jetzt einbaufertig. Früher musste man vorher weichglühen. Vor dem Einbau immer beidseitig mit Alu-Spray einsprühen.
Solange der Buchsenabstand stimmt sind die Dichtungen auch dicht.
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#6

Beitrag von Pusztablitz »

Madmax.,...
die versuche waren nicht erfolgreich, es pfiff immer zwischen #2 und #3 durch. an dieser stelle ist der kopf zu weich.

Also ich hätte da ja auf den 4. und 6. Zylinder getippt :)
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crislor
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#7

Beitrag von crislor »

Ey Pustablitz,

falls Du es noch nicht gemerkt hast - Du schleppst eindeutig zuviel Gewicht (2 überflüssige Zylinder) mit Dir rum ;D
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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MadMarx
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#8

Beitrag von MadMarx »

Willi49 hat geschrieben:Hallo MadMarx,
wie dick war Dein Kupfer und war es vorher ausgeglüht und, und , und....
:genau: Danke
Willi
die dichtung war 0.6mm und natürlich weichgeglüht (habe auch mal ungeglühte probiert).
beim normalen fahren hat die dichtung gehalten, hunderte kilometer, aber im rennen hat es immer was rausgedrückt und man konnte an den verfärbungen sehen, wo das gas auswich.
ich vermute 2 gründe des versagens:

1. keine dehnschrauben am zylinderkopf
2. wegen 1. kann der ausdehnungskoeffizient der dichtung nicht überdrückt werden und die dichtung versagt nach ein paar erwärmungen unter hohem druck. ich habe sogar einen kupferdraht auf die büchse gelegt um den druck zu erhöhen, den hat es glatt heraus geblasen.

mit der bastuck stahldichtung bin ich sehr zufrieden, günstig und zuverlässig.

gruß
chris
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Vielen Dank

#9

Beitrag von Willi49 »

Hallo Leute,
vielen Dank
und dabei hatte ich gehofft das ein guter alter Hut passend gemacht werden kann. Denn die Wasser- geschnittenen Teile bestechen durch absolute Präzision :dream:

...a TR driver`s work is never done.
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#10

Beitrag von MrPacer »

Hallo,
habe mal eine etwas andere Frage: Habe soeben eine Payen-Kupferdichtung montiert. Muss die nach dem Einlaufen des Motors noch einmal nachgezogen werden? Und wenn ja, mit wie viel Drehmoment?
Danke,
BAstian
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#11

Beitrag von MadMarx »

MrPacer hat geschrieben:Hallo,
habe mal eine etwas andere Frage: Habe soeben eine Payen-Kupferdichtung montiert. Muss die nach dem Einlaufen des Motors noch einmal nachgezogen werden? Und wenn ja, mit wie viel Drehmoment?
Danke,
BAstian
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#12

Beitrag von TR-Tom »

Gilt das auch für die 6-Zylinder Dichtung?

Gruß Tom
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#13

Beitrag von MadMarx »

TR-Tom hat geschrieben:Gilt das auch für die 6-Zylinder Dichtung?
keine ahnung, für TR6 bin ich nicht zuständig, da gibt es andere wissenträger hier.

gruß
chris
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#14

Beitrag von Schnippel »

Hallo,
den 6 er Kopf nur mit 110 Nm nachziehen.
Dazu jede Mutter erst ca 1/4 Umdrehung lösen und dann in einem Zug auf 110 Nm durchziehen. Damit umgeht man das Losbrechmoment, welches das eigentliche Anzugsdrehmoment verfälscht.
Ob Warm oder Kalt ist egal Hauptsache alles hat die gleiche Temperatur.
Anbieten tut sich das z.B. nachdem die Maschine nach dem ersten Laufen ca 60 min gestanden hat. Außerdem verbrennt man sich dann an den Kipphebelböcken nicht die Finger.Schaden tut ea auch nicht, wenn man erst ein paar Kilometer fährt.

Ralf
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#15

Beitrag von voltri »

Frage an die "Nachzieh"-Fraktion: ich halte das Nachziehen meiner Composite-Dichtung für nicht erforderlich.

Wie sehr ihr das?

@ Schnippel: schön, daß du wieder da bist.

Rolf
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