Druckverlustmessung

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Rentner2011
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Druckverlustmessung

#1

Beitrag von Rentner2011 »

Hallo TR-Freunde,

ich habe heute auf dem Teilemarkt in Brokstedt einen Druckverlusttester von SUN günstig erwerben können. Das Teil ist komplett mit allen Schäuchen, leider ohne Anleitung. Weiß jemand wie das Teil funktioniert? Es ist da eine Pfeife dabei, der Schlauch daran passt auf den Kerzenadapter. Ich vermute, dass das Teil auf den Adapter gesteckt wird und dann mit dem Druckminderer der Zeiger des Manometers auf einen bestimmten Punkt (80%, da wird die Skala andersfarbig) eingestellt wird. Oder weiß es jemand besser?

Vielleicht hat ja auch jemand ein Manual und kann mir eine Kopie zumailen?

Danke im Voraus und ein schönes Wochenende!
Peter Schwintzer
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MadMarx
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#2

Beitrag von MadMarx »

bei meinem wagen wurde das mal gemacht.

der betroffene zylinder wurde in OT blockiert, sodaß beide ventile geschlossen sind.
über den zndkerzenadapter wird druckluft in den zylindern eingeblasen.

der eine zeiger zeigt den beaufschlagten druck, der andere den verlust.

gruß
chris
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triumphlauti
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#3

Beitrag von triumphlauti »

Hallo TR-Freund,
diese Angaben findest du unter www.kfz-tech.de/druckverlust.htm.
vieleicht hilft es dir.


Aufgabe
Für die Werkstatt bedeutet der Druckverlusttest einen etwas höheren Aufwand als alle anderen Kompressionstests. Aber er erspart den wesentlich aufwändigeren Abbau des Zylinderkopfes. Vielleicht lohnt sich das bei dem zu testenden Motor auch gar nicht mehr. Jedenfalls ist das Ergebnis eines Druckverlusttests klar und eindeutig. Er lässt Rückschlüsse auf den Reparaturpreis zu und mündet bisweilen in die Frage nach einem neuen Motor oder gar nach einem neuen Auto. Für den Kunden ist das Ergebnis eines Druckverlusttests jedenfalls sehr wichtig.

Funktion
Man würde niemals mit einem Druckverlusttest beginnen. Er wird erst dann durchgeführt, wenn andere Kompressionstests auf Unregelmäßigkeiten hinweisen. Durch die Öffnung der Zündkerze oder des Glühstifts bzw. der Düse wird vom rechten Anschluss des im Bild dargestellten Testers Druckluft in den Zylinder gepumpt. Dies setzt eine Druckluftversorgung am rechten Anschluss des oben gezeigten Testers voraus.
Bevor man Druckluft auf den Kolben eines bestimmten Zylinders gibt, muss man die Kurbelwelle in OT-Stellung des Kolbens wirksam fixieren. Sonst dreht sich die Kurbelwelle womöglich. Verletzungen sind dann nicht ausgeschlossen. Der Tester selbst ist recht einfach aufgebaut. Er erlaubt Drücke zwischen 5 und 15 bar und reduziert diese auf 4 bar. So ist die Prozentskala nichts anderes als ein hochauflösendes Druckmanometer bis 4 bar. Statt z.B. 75% könnte man auch 3 bar in die Skala eintragen.
Der Druckverlust soll jetzt 10% nicht überschreiten. Zusätzlich soll die Abweichung der einzelnen Zylinder nicht höher als 25% sein. Wichtiger für eine eventuelle Reparatur ist es, durch Hörproben am Auspuff, Ansaug- und Kühlsystem die Ursache und damit die Kosten zu ermitteln. Am schlimmsten sind Geräusche am Ölmessstab oder an der Kurbelgehäuseentlüftung. Dann sind in der Regel die Kolben-/Zylinderlaufbahnen verschlissen. Die anderen Geräusche deuten auf kostengünstiger zu behebende Schäden an der Kopfdichtung oder den Ventilen hin.

PS. diese Prüfung ist aber mit Vorsicht zu betreiben.
1. Motorgehäuse werden auf Dichtheit mit nur max. 0,5 bar geprüft, da sich bei höheren Drücken die Simmerringe verabschieden.
2. Die Kolbenring- Stirnflächen haben ein Spiel von 0,05mm, da ist eine große Leckage.
Bei älteren Motoren sind die Zylinderwände an der dem OT ausgewaschen da der Kolbenring an dieser Stelle flattert.
Wenn die Ventile nicht mehr richtig Dichten ist dort ebenfals eine Leckage.
Es ist unbeding darauf zu achten das sich im Motorengehäuse, Ventildeckel kein Druck aufbauen kann.
Du must auch auf den Ölstand achten da das Öl sonst aus dem Ölmessstabrohr heraus schießen kann.

Gruß der Dichtheitsprofi
Rainer Lautenschlager
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Rentner2011
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#4

Beitrag von Rentner2011 »

Hallo TR'ler,

danke für Eure Hinweise. Wie die Prüfung funktioniert war mir eigentlich klar, der Link zu der Info half mir dann weiter, wie man es einstellt. Ich denke man stellt mit dem Druckregler bei geschlossenem Ausgang 100% ein. Wenn man dann den Adapter einsteckt zeigt das Teil fast 100% Verlust, wenn man dann den Adapter, der wie eine Pfeife aussieht aufsteckt, zeigt es ca. 80%. Das ist wohl ein kalibriertes Teil, das einen bestimmten Druckverlust produziert.

Viele Grüße aus Ahrensburg
Peter
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